Spielplan des Gewandhauses

Do

04. Mai 2023

20 Uhr
Großer Saal

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Sind Sie Besitzer einer
Gewandhausorchester Card?

Werke von Alexander Zemlinsky , Johannes Brahms

zurück

DIE STIMME ABGEBEN Märchen mit ihrer zu Symbolen kristallisierten Weisheit standen hoch im Kurs, und Andersens Kleine Meerjungfrau sprach Alexander Zemlinsky aus dem Herzen. Nach kurzer,…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Klaus Mäkelä Dirigent

Werke von Alexander Zemlinsky , Johannes Brahms

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 73/55/45/34/22/6 EUR
Flexpreise: 80/61/50/37/24/7 EUR
Donnerstag Ermäßigung für Berechtigte
Abos: Serie II, VARIO

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

DIE STIMME ABGEBEN

Märchen mit ihrer zu Symbolen kristallisierten Weisheit standen hoch im Kurs, und Andersens Kleine Meerjungfrau sprach Alexander Zemlinsky aus dem Herzen. Nach kurzer, leidenschaftlicher Beziehung hatte ihn Alma Schindler verlassen, um wenige Monate später Gustav Mahler zu heiraten. Unmittelbar vor der Hochzeit begann Zemlinsky mit einer Sinfonie auf die Nymphe, die für einen Prinzen alles zurücklässt, größte Schmerzen duldet und doch mitansehen muss, wie der Angebetete, dem sie das Leben gerettet hat, eine andere ehelicht. Ihren Traum, menschlich zu werden um seine Liebe zu erlangen, hat sie – böses ahnend – mit ihrer schönen Stimme bezahlt: »Aber wenn Du meine Stimme nimmst,« sagte die kleine Seejungfrau, »was bleibt mir dann übrig?«

TÖNENDER WASSERSPIEGEL

Das Märchen ist durchdrungen von Lautlichem; das Hören erlangt Bedeutung weit über das Sehen hinaus. Es inspirierte Zemlinsky zu einem hochemotionalen, farbenreichen Orchestertriptychon, das die eigene Betroffenheit ahnen lässt. Seelenregungen und Wasserbewegungen – vom dunkel ruhenden Meeresgrund bis zur glitzernd wogenden Oberfläche – verschmelzen zu opulentem Klangzauber.

AB- UND WIEDER AUFGETAUCHT

Mit Unterstützung von Johannes Brahms, der grauen Eminenz des Wiener Fin de Siècle, und  Arnold Schönberg als exzentrischem Sparringspartner, der seine parallel in stetem Austausch entstandene Tondichtung Pelleas und Melisande im selben Konzert 1905 zur Uraufführung brachte, stieß Zemlinskys Seejungfrau auf ermutigende Zustimmung. Gleichwohl zog er seine erfolgreiche Tondichtung später zurück und verschuldete selbst die Teilung des Manuskripts. Mit der Wiederentdeckung und Zusammenführung wurden erst knapp 80 Jahre nach der Premiere wieder Aufführungen möglich.

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Fr

05. Mai 2023

20 Uhr
Großer Saal

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Werke von Alexander Zemlinsky , Johannes Brahms

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DIE STIMME ABGEBEN Märchen mit ihrer zu Symbolen kristallisierten Weisheit standen hoch im Kurs, und Andersens Kleine Meerjungfrau sprach Alexander Zemlinsky aus dem Herzen. Nach kurzer,…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Klaus Mäkelä Dirigent

Werke von Alexander Zemlinsky , Johannes Brahms

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 73/55/45/34/22/6 EUR
Flexpreise: 80/61/50/37/24/7 EUR
Abos: Serie II, VARIO

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

DIE STIMME ABGEBEN

Märchen mit ihrer zu Symbolen kristallisierten Weisheit standen hoch im Kurs, und Andersens Kleine Meerjungfrau sprach Alexander Zemlinsky aus dem Herzen. Nach kurzer, leidenschaftlicher Beziehung hatte ihn Alma Schindler verlassen, um wenige Monate später Gustav Mahler zu heiraten. Unmittelbar vor der Hochzeit begann Zemlinsky mit einer Sinfonie auf die Nymphe, die für einen Prinzen alles zurücklässt, größte Schmerzen duldet und doch mitansehen muss, wie der Angebetete, dem sie das Leben gerettet hat, eine andere ehelicht. Ihren Traum, menschlich zu werden um seine Liebe zu erlangen, hat sie – böses ahnend – mit ihrer schönen Stimme bezahlt: »Aber wenn Du meine Stimme nimmst,« sagte die kleine Seejungfrau, »was bleibt mir dann übrig?«

TÖNENDER WASSERSPIEGEL

Das Märchen ist durchdrungen von Lautlichem; das Hören erlangt Bedeutung weit über das Sehen hinaus. Es inspirierte Zemlinsky zu einem hochemotionalen, farbenreichen Orchestertriptychon, das die eigene Betroffenheit ahnen lässt. Seelenregungen und Wasserbewegungen – vom dunkel ruhenden Meeresgrund bis zur glitzernd wogenden Oberfläche – verschmelzen zu opulentem Klangzauber.

AB- UND WIEDER AUFGETAUCHT

Mit Unterstützung von Johannes Brahms, der grauen Eminenz des Wiener Fin de Siècle, und  Arnold Schönberg als exzentrischem Sparringspartner, der seine parallel in stetem Austausch entstandene Tondichtung Pelleas und Melisande im selben Konzert 1905 zur Uraufführung brachte, stieß Zemlinskys Seejungfrau auf ermutigende Zustimmung. Gleichwohl zog er seine erfolgreiche Tondichtung später zurück und verschuldete selbst die Teilung des Manuskripts. Mit der Wiederentdeckung und Zusammenführung wurden erst knapp 80 Jahre nach der Premiere wieder Aufführungen möglich.

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Das Foto zeigt den PIanisten Kirill Gerstein, der vor der hinteren Seite eines Flügels steht. Der Flügel ist aufgeklappt und gerstein lehnt sich an das INstrument, die rechte Hand auf dem offenen Korpus abgestützt, die linke Hand in der Hosentasche. Gerstein trägt einen schwarzen ANzug und einen schwarzen Rollkragenpullover.
Das Foto zeigt den PIanisten Kirill Gerstein, der vor der hinteren Seite eines Flügels steht. Der Flügel ist aufgeklappt und gerstein lehnt sich an das INstrument, die rechte Hand auf dem offenen Korpus abgestützt, die linke Hand in der Hosentasche. Gerstein trägt einen schwarzen ANzug und einen schwarzen Rollkragenpullover.

Do

14. Sep 2023

20 Uhr
Großer Saal

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Werke von Thomas Adès , Jean Sibelius

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AUS DEM NICHTS Expansiv wie das Universum entfalten sich die sieben Abschnitte von Thomas Adès’ Klavierkonzert, der biblischen Schöpfungsgeschichte folgend. Alles beginnt im Chaos; mit dem Auftritt…

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Grosse Concerte

Fokus: Gewandhauskomponist Thomas Adès

Gewandhausorchester, Andris Nelsons Dirigent

Kirill Gerstein Klavier, Hanna-Elisabeth Müller Sopran

Werke von Thomas Adès , Jean Sibelius

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.
Abos: Serie II, VARIO

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

AUS DEM NICHTS

Expansiv wie das Universum entfalten sich die sieben Abschnitte von Thomas Adès’ Klavierkonzert, der biblischen Schöpfungsgeschichte folgend. Alles beginnt im Chaos; mit dem Auftritt des Pianisten wird das Licht von der Dunkelheit geschieden. Im zweiten Abschnitt – Adès spricht von Variationen – teilen sich die Wasser und ergießen sich in endlosen Skalen himmelwärts oder in die Tiefen des Meeres. Dem Land und der Vegetation ist der dritte, den Gestirnen der zentrale vierte Abschnitt gewidmet. Anschließend breiten sich Lebewesen zu Lande und zu Wasser mit den Stimmen einer Fuge aus. Den Schlüssel zum Verständnis des Zyklus birgt die Kontemplation an siebter und letzter Stelle: Erst hier erscheint der musikalische Grundgedanke in seiner reinsten Form. Bei der Uraufführung 2008 verbanden sich Adès’ mystische Klänge mit einer Video-Installation von Tal Roesner, der abstrakte, doch unmittelbar auf die Musik reagierende Bilder als visuelle »Stimme« hinzukomponierte.

AUS DEM EI

Jean Sibelius, erklärter Lieblingskomponist von Adès, greift in seiner Tondichtung Luonnotar 1913 die Schöpfungsgeschichte des finnischen Kalevala-Mythos auf. Eine Sopranstimme besingt die Entstehung des Universums aus einem Ei. Mystisches Beben erfüllt auch die ersten Takte seiner 5. Sinfonie. Die Pauke wirbelt im Untergrund. Darüber schallt erhaben der Ruf des Horns in die kosmische Weite. Die Musik wächst aus Naturphänomenen heraus. Zugleich beschwört Sibelius die große Tradition sinfonischer Anfänge und verweist auf einen weiteren wichtigen Weltenbeginn in Es-Dur: Wagners Rheingold-Vorspiel. Der Schluss der 5. Sinfonie ist von verstörender Wirkung. Harte, brutale Akkordschläge reißen jäh das große Klangschwelgen der sonst so freundlichen Fünften ab. Man hat die Frage gestellt, wie Sibelius während des Ersten Weltkriegs eines seiner feierlichsten und optimistischsten Werke schaffen konnte. Die Antwort ballt sich zu diesen explosiven Schlussakkorden.

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Das Foto zeigt den PIanisten Kirill Gerstein, der vor der hinteren Seite eines Flügels steht. Der Flügel ist aufgeklappt und gerstein lehnt sich an das INstrument, die rechte Hand auf dem offenen Korpus abgestützt, die linke Hand in der Hosentasche. Gerstein trägt einen schwarzen ANzug und einen schwarzen Rollkragenpullover.
Das Foto zeigt den PIanisten Kirill Gerstein, der vor der hinteren Seite eines Flügels steht. Der Flügel ist aufgeklappt und gerstein lehnt sich an das INstrument, die rechte Hand auf dem offenen Korpus abgestützt, die linke Hand in der Hosentasche. Gerstein trägt einen schwarzen ANzug und einen schwarzen Rollkragenpullover.

Fr

15. Sep 2023

20 Uhr
Großer Saal

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Werke von Thomas Adès , Jean Sibelius

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AUS DEM NICHTS Expansiv wie das Universum entfalten sich die sieben Abschnitte von Thomas Adès’ Klavierkonzert, der biblischen Schöpfungsgeschichte folgend. Alles beginnt im Chaos; mit dem Auftritt…

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Grosse Concerte

Fokus: Gewandhauskomponist Thomas Adès

Gewandhausorchester, Andris Nelsons Dirigent

Kirill Gerstein Klavier, Hanna-Elisabeth Müller Sopran

Werke von Thomas Adès , Jean Sibelius

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.
Abos: Serie II

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

AUS DEM NICHTS

Expansiv wie das Universum entfalten sich die sieben Abschnitte von Thomas Adès’ Klavierkonzert, der biblischen Schöpfungsgeschichte folgend. Alles beginnt im Chaos; mit dem Auftritt des Pianisten wird das Licht von der Dunkelheit geschieden. Im zweiten Abschnitt – Adès spricht von Variationen – teilen sich die Wasser und ergießen sich in endlosen Skalen himmelwärts oder in die Tiefen des Meeres. Dem Land und der Vegetation ist der dritte, den Gestirnen der zentrale vierte Abschnitt gewidmet. Anschließend breiten sich Lebewesen zu Lande und zu Wasser mit den Stimmen einer Fuge aus. Den Schlüssel zum Verständnis des Zyklus birgt die Kontemplation an siebter und letzter Stelle: Erst hier erscheint der musikalische Grundgedanke in seiner reinsten Form. Bei der Uraufführung 2008 verbanden sich Adès’ mystische Klänge mit einer Video-Installation von Tal Roesner, der abstrakte, doch unmittelbar auf die Musik reagierende Bilder als visuelle »Stimme« hinzukomponierte.

AUS DEM EI

Jean Sibelius, erklärter Lieblingskomponist von Adès, greift in seiner Tondichtung Luonnotar 1913 die Schöpfungsgeschichte des finnischen Kalevala-Mythos auf. Eine Sopranstimme besingt die Entstehung des Universums aus einem Ei. Mystisches Beben erfüllt auch die ersten Takte seiner 5. Sinfonie. Die Pauke wirbelt im Untergrund. Darüber schallt erhaben der Ruf des Horns in die kosmische Weite. Die Musik wächst aus Naturphänomenen heraus. Zugleich beschwört Sibelius die große Tradition sinfonischer Anfänge und verweist auf einen weiteren wichtigen Weltenbeginn in Es-Dur: Wagners Rheingold-Vorspiel. Der Schluss der 5. Sinfonie ist von verstörender Wirkung. Harte, brutale Akkordschläge reißen jäh das große Klangschwelgen der sonst so freundlichen Fünften ab. Man hat die Frage gestellt, wie Sibelius während des Ersten Weltkriegs eines seiner feierlichsten und optimistischsten Werke schaffen konnte. Die Antwort ballt sich zu diesen explosiven Schlussakkorden.

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Das Foto zeigt den Dirigenten Omer Meir-Wellber von oben-vorne, der das Gewandhausorchester dirigiert. Hinter dem Dirigenten sind einige Menschen im Publikum zu erkennen.
Das Foto zeigt den Dirigenten Omer Meir-Wellber von oben-vorne, der das Gewandhausorchester dirigiert. Hinter dem Dirigenten sind einige Menschen im Publikum zu erkennen.

Do

19. Okt 2023

20 Uhr
Großer Saal

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Werke von Joseph Haydn , Aziza Sadikova , Anton Bruckner

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NIE NULLNUMMERN Dieser Dirigent ist immer für Überraschungen gut. Omer Meir Wellbers Repertoire ist so breit wie ungewöhnlich, sein interpretatorischer Zugriff energiegeladen und unkonventionell. Was…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Omer Meir Wellber Dirigent/Akkordeon

Michael Schönheit Orgel

Werke von Joseph Haydn , Aziza Sadikova , Anton Bruckner

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.
Abos: Serie II, VARIO

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

NIE NULLNUMMERN

Dieser Dirigent ist immer für Überraschungen gut. Omer Meir Wellbers Repertoire ist so breit wie ungewöhnlich, sein interpretatorischer Zugriff energiegeladen und unkonventionell. Was sonst im Schatten steht, holt er ans Licht: Haydn, den andere für harmlos halten, Bruckners Nullte, die selbst in zyklischen Aufführungen übergangen wird, und das Akkordeon als Außenseiter im klassischen Konzertleben. Für Letzteres erging ein Kompositionsauftrag an die Wahlberlinerin Aziza Sadikova. Sie wurde in Taschkent in eine Musikerdynastie hineingeboren und absolvierte ihr Studium in ihrer Heimat Usbekistan und in England. Als diplomierte Konzertorganistin weiß sie, was sich der Schuke-Orgel und dem Akkordeon entlocken lässt, dessen klangerzeugende Zungen einer Registergruppe der Orgel verwandt sind.

NULLFIRLEFANZSTRATEGIE

Haydns d-Moll-Sinfonie trägt in der ältesten überlieferten Quelle den Titel »Passio et Lamentatio« und zitiert Musik traditioneller Passionsspiele. Unmittelbar nach der aufgewühlten Eröffnung meldet sich in Oboe und Violine ein Choral, der mit Worten des Evangelisten, Jesu und der Juden korrespondiert. Auch der zentrale, ausgedehnte Mittelsatz – eine orchestrale Choralbearbeitung – basiert auf einer liturgischen Melodie, die denselben Instrumenten anvertraut ist. Hier klingen die Lamentationes Jeremiae an. Das finale Menuett will weder zum Vorausgehenden passen, noch ziemt die beklemmende Stimmung, die zerklüftete Intervallik und Dynamik dem zierlichen Charakter des Tanzes.

DIE (DREIVIERTEL)STUNDE NULL

Im sinfonischen Zusammendenken geistlicher und weltlicher Dimensionen begegnen sich Haydn und der hauptamtliche Kirchenmusiker und Organist Anton Bruckner. Veranlassten missgünstige Äußerungen Bruckner dazu, seine entstehungschronologisch dritte Sinfonie aus dem Jahr der Übersiedelung nach Wien 1869 zur Nullten zu erklären? »Ungiltig«, »nur ein Versuch«, »ganz nichtig«, »annulirt« und eine durchgestrichene Null summieren sich auf der Partitur zum Bruckner’schen Aversionsakkord. Bis zum 100. Geburtstag des Schöpfers am 10. Oktober 1924 musste das Meisterstück auf seine Premiere warten. Die Leipziger Erstaufführung sollte 1933 Bruno Walter dirigieren. Zur Generalprobe musste er dem Druck der Nationalsozialisten weichen.

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Das Foto zeigt den Dirigenten Omer Meir-Wellber von oben-vorne, der das Gewandhausorchester dirigiert. Hinter dem Dirigenten sind einige Menschen im Publikum zu erkennen.
Das Foto zeigt den Dirigenten Omer Meir-Wellber von oben-vorne, der das Gewandhausorchester dirigiert. Hinter dem Dirigenten sind einige Menschen im Publikum zu erkennen.

Fr

20. Okt 2023

20 Uhr
Großer Saal

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Werke von Joseph Haydn , Aziza Sadikova , Anton Bruckner

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Gewandhausorchester, Omer Meir Wellber Dirigent/Akkordeon

Michael Schönheit Orgel

Werke von Joseph Haydn , Aziza Sadikova , Anton Bruckner

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.
Abos: Serie II

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Dieser Dirigent ist immer für Überraschungen gut. Omer Meir Wellbers Repertoire ist so breit wie ungewöhnlich, sein interpretatorischer Zugriff energiegeladen und unkonventionell. Was sonst im Schatten steht, holt er ans Licht: Haydn, den andere für harmlos halten, Bruckners Nullte, die selbst in zyklischen Aufführungen übergangen wird, und das Akkordeon als Außenseiter im klassischen Konzertleben. Für Letzteres erging ein Kompositionsauftrag an die Wahlberlinerin Aziza Sadikova. Sie wurde in Taschkent in eine Musikerdynastie hineingeboren und absolvierte ihr Studium in ihrer Heimat Usbekistan und in England. Als diplomierte Konzertorganistin weiß sie, was sich der Schuke-Orgel und dem Akkordeon entlocken lässt, dessen klangerzeugende Zungen einer Registergruppe der Orgel verwandt sind.

NULLFIRLEFANZSTRATEGIE

Haydns d-Moll-Sinfonie trägt in der ältesten überlieferten Quelle den Titel »Passio et Lamentatio« und zitiert Musik traditioneller Passionsspiele. Unmittelbar nach der aufgewühlten Eröffnung meldet sich in Oboe und Violine ein Choral, der mit Worten des Evangelisten, Jesu und der Juden korrespondiert. Auch der zentrale, ausgedehnte Mittelsatz – eine orchestrale Choralbearbeitung – basiert auf einer liturgischen Melodie, die denselben Instrumenten anvertraut ist. Hier klingen die Lamentationes Jeremiae an. Das finale Menuett will weder zum Vorausgehenden passen, noch ziemt die beklemmende Stimmung, die zerklüftete Intervallik und Dynamik dem zierlichen Charakter des Tanzes.

DIE (DREIVIERTEL)STUNDE NULL

Im sinfonischen Zusammendenken geistlicher und weltlicher Dimensionen begegnen sich Haydn und der hauptamtliche Kirchenmusiker und Organist Anton Bruckner. Veranlassten missgünstige Äußerungen Bruckner dazu, seine entstehungschronologisch dritte Sinfonie aus dem Jahr der Übersiedelung nach Wien 1869 zur Nullten zu erklären? »Ungiltig«, »nur ein Versuch«, »ganz nichtig«, »annulirt« und eine durchgestrichene Null summieren sich auf der Partitur zum Bruckner’schen Aversionsakkord. Bis zum 100. Geburtstag des Schöpfers am 10. Oktober 1924 musste das Meisterstück auf seine Premiere warten. Die Leipziger Erstaufführung sollte 1933 Bruno Walter dirigieren. Zur Generalprobe musste er dem Druck der Nationalsozialisten weichen.

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.