Spielplan des Gewandhauses

Do

20. Apr 2023

20 Uhr
Großer Saal

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Gustav Mahler — 6. Sinfonie a-Moll

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ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN, UND ... ? Mahlers sinfonischste Sinfonie beginnt voller Tatendrang, birgt Inseln des Wohlklangs und der Kantabilität. Doch der Beiname Die Tragische lenkt die Aufmerksamkeit…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Franz Welser-Möst Dirigent

Gustav Mahler — 6. Sinfonie a-Moll

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 73/55/45/34/22/6 EUR
Flexpreise: 80/61/50/37/24/7 EUR
Donnerstag Ermäßigung für Berechtigte
Abos: Serie III

Präsentiert von EnBW

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN, UND ... ?

Mahlers sinfonischste Sinfonie beginnt voller Tatendrang, birgt Inseln des Wohlklangs und der Kantabilität. Doch der Beiname Die Tragische lenkt die Aufmerksamkeit auf den erschütternden Schluss: Im letzten Satz beschreibt er sich und seinen Untergang oder, wie er später sagte, den seines Helden. »Der Held, der drei Schicksalsschläge bekommt, von denen ihn der dritte fällt, wie ein Baum.« Dies Mahlers Worte. Behauptet Alma. Doch der dritte Schlag – in der Uraufführung noch vollstreckt – bleibt in der Druckfassung aus. Und birgt nicht jeder Hieb in seiner zerstörerischen Wucht auch das Potenzial zum Befreiungsschlag?

KENNT KUNST DIE ZUKUNFT?

Ahnt der sensible Künstler Zukünftiges? Nein. Prophetisch sind Töne nur im Rückblick. Musik weiß zwar immer mehr als der Komponist, mehr als jeder Interpret oder Forscher. Doch Zukunft lässt sich aus Noten so wenig ablesen wie aus Vogelflug, Kaffeesatz oder Sternen. Nach dem
Ersten Weltkrieg wurde das Werk als Vorahnung dieser Menschheitskatastrophe verstanden – zur Entstehungszeit wäre keiner darauf gekommen. Mahler hatte als Direktor und Kapellmeister der Wiener Hofoper eine der bedeutendsten Stellungen des Musiklebens inne und genoss sein Glück als Familienvater: Damals aber war er heiter, seines großen Werkes bewusst und seine Zweige grünten und blühten.

FINALE MIT DURCHSCHLAGSKRAFT

Helle, hoffnungsfrohe Momente scheinen auch im Finale auf. Die musikalischen Gedanken Mahlers, des stupenden Repertoire-Kenners, schweifen zu Mendelssohn, Schubert und Bruckner, flüchtig zieht Herdenglockengeläut vorüber. Dann braut sich ein Crescendo zusammen, die Musik gewinnt rasend schnell an Intensität und verdichtet sich zum schicksalshaft übermächtigen Schlag. Kein Musikinstrument markiert den Höhe- und Wendepunkt – einen Hammer verlangt Mahler, mit kurzem, mächtig, aber dumpf hallendem Schlag von nicht metallischem Charakter. Später ergänzte er, die Brutalität des akustischen und optischen Effekts noch steigernd: wie ein Axthieb. Mahler fordert das erschreckend Unmusikalische, absolut Außerordentliche und Sinnbildliche. Wenn er könnte, hätte er an dieser Stelle ein Erdbeben verlangt.

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Fr

21. Apr 2023

20 Uhr
Großer Saal

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Gustav Mahler — 6. Sinfonie a-Moll

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ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN, UND ... ? Mahlers sinfonischste Sinfonie beginnt voller Tatendrang, birgt Inseln des Wohlklangs und der Kantabilität. Doch der Beiname Die Tragische lenkt die Aufmerksamkeit…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Franz Welser-Möst Dirigent

Gustav Mahler — 6. Sinfonie a-Moll

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 73/55/45/34/22/6 EUR
Flexpreise: 80/61/50/37/24/7 EUR
Abos: Serie III

Präsentiert von EnBW

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

ZUM ERSTEN, ZUM ZWEITEN, UND ... ?

Mahlers sinfonischste Sinfonie beginnt voller Tatendrang, birgt Inseln des Wohlklangs und der Kantabilität. Doch der Beiname Die Tragische lenkt die Aufmerksamkeit auf den erschütternden Schluss: Im letzten Satz beschreibt er sich und seinen Untergang oder, wie er später sagte, den seines Helden. »Der Held, der drei Schicksalsschläge bekommt, von denen ihn der dritte fällt, wie ein Baum.« Dies Mahlers Worte. Behauptet Alma. Doch der dritte Schlag – in der Uraufführung noch vollstreckt – bleibt in der Druckfassung aus. Und birgt nicht jeder Hieb in seiner zerstörerischen Wucht auch das Potenzial zum Befreiungsschlag?

KENNT KUNST DIE ZUKUNFT?

Ahnt der sensible Künstler Zukünftiges? Nein. Prophetisch sind Töne nur im Rückblick. Musik weiß zwar immer mehr als der Komponist, mehr als jeder Interpret oder Forscher. Doch Zukunft lässt sich aus Noten so wenig ablesen wie aus Vogelflug, Kaffeesatz oder Sternen. Nach dem
Ersten Weltkrieg wurde das Werk als Vorahnung dieser Menschheitskatastrophe verstanden – zur Entstehungszeit wäre keiner darauf gekommen. Mahler hatte als Direktor und Kapellmeister der Wiener Hofoper eine der bedeutendsten Stellungen des Musiklebens inne und genoss sein Glück als Familienvater: Damals aber war er heiter, seines großen Werkes bewusst und seine Zweige grünten und blühten.

FINALE MIT DURCHSCHLAGSKRAFT

Helle, hoffnungsfrohe Momente scheinen auch im Finale auf. Die musikalischen Gedanken Mahlers, des stupenden Repertoire-Kenners, schweifen zu Mendelssohn, Schubert und Bruckner, flüchtig zieht Herdenglockengeläut vorüber. Dann braut sich ein Crescendo zusammen, die Musik gewinnt rasend schnell an Intensität und verdichtet sich zum schicksalshaft übermächtigen Schlag. Kein Musikinstrument markiert den Höhe- und Wendepunkt – einen Hammer verlangt Mahler, mit kurzem, mächtig, aber dumpf hallendem Schlag von nicht metallischem Charakter. Später ergänzte er, die Brutalität des akustischen und optischen Effekts noch steigernd: wie ein Axthieb. Mahler fordert das erschreckend Unmusikalische, absolut Außerordentliche und Sinnbildliche. Wenn er könnte, hätte er an dieser Stelle ein Erdbeben verlangt.

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Do

22. Jun 2023

20 Uhr
Großer Saal

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Werke von Antonín Dvořák , Detlev Glanert

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PRAGER OUVERTÜREN Zwischen Antonín Dvořáks 8. Sinfonie und seiner letzten Aus der Neuen Welt entstand ein Zyklus von drei musikalisch eng miteinander verknüpften Orchesterwerken. Das Thema der…

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PRAGER OUVERTÜREN

Zwischen Antonín Dvořáks 8. Sinfonie und seiner letzten Aus der Neuen Welt entstand ein Zyklus von drei musikalisch eng miteinander verknüpften Orchesterwerken. Das Thema der Konzertouvertüren könnte größer, gewichtiger und bedeutender nicht sein: »Natur, Leben und Liebe«. Die erste greift mit der Tonart F-Dur, großen Klangflächen und reichem Horn- und Holzbläsersatz musikalische Gestaltungselemente auf, die mit Naturvorstellungen und Pastoralem verbunden sind. Das »Leben« der zweiten Ouvertüre konkretisiert sich zum vitalen Karneval, gleicht dem Scherzo einer Sinfonie und steht charakterlich Dvořáks Slawischen Tänzen nahe. Die gedankliche Verbindung der dritten Ouvertüre zu Othello – eine Tragödie über die zerstörerische, vernichtende Gewalt der »Liebe« – legen Shakespeare-Zitate in Dvořáks Partitur offen. Sowohl beim Prager Abschiedskonzert am 28. April 1892 als auch bei seinem Antrittskonzert am 21. Oktober in New York führte Dvořák den Ouvertürenzyklus auf.

PRAGER SINFONIE

ist das dichterische Wort in Dvořáks Ouvertüren unausgesprochen präsent, so werden die literarischmusikalischen Bezüge in Detlev Glanerts 4. Sinfonie explizit. Nicht dramatische Szenen, sondern aphorismenartig pointierte Sentenzen aus Tageund Notizbüchern des gebürtigen Pragers Franz Kafka stellte der Hamburger Komponist für seinen zwölfteiligen Orchesterliederzyklus zusammen. Die andeutungsreichen fragmentarischen Textpassagen lassen den Tönen Raum zur emotionalen Entfaltung, zu Meditation und Konzentration, zu Widerspruch, Grundierung und Überhöhung der Worte. Das 2020 vollendete Werk ist Semyon Bychkov gewidmet, der mit der Tschechischen Philharmonie die Uraufführung bestritt.

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Fr

23. Jun 2023

20 Uhr
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Werke von Antonín Dvořák , Detlev Glanert

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PRAGER OUVERTÜREN Zwischen Antonín Dvořáks 8. Sinfonie und seiner letzten Aus der Neuen Welt entstand ein Zyklus von drei musikalisch eng miteinander verknüpften Orchesterwerken. Das Thema der…

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PRAGER OUVERTÜREN

Zwischen Antonín Dvořáks 8. Sinfonie und seiner letzten Aus der Neuen Welt entstand ein Zyklus von drei musikalisch eng miteinander verknüpften Orchesterwerken. Das Thema der Konzertouvertüren könnte größer, gewichtiger und bedeutender nicht sein: »Natur, Leben und Liebe«. Die erste greift mit der Tonart F-Dur, großen Klangflächen und reichem Horn- und Holzbläsersatz musikalische Gestaltungselemente auf, die mit Naturvorstellungen und Pastoralem verbunden sind. Das »Leben« der zweiten Ouvertüre konkretisiert sich zum vitalen Karneval, gleicht dem Scherzo einer Sinfonie und steht charakterlich Dvořáks Slawischen Tänzen nahe. Die gedankliche Verbindung der dritten Ouvertüre zu Othello – eine Tragödie über die zerstörerische, vernichtende Gewalt der »Liebe« – legen Shakespeare-Zitate in Dvořáks Partitur offen. Sowohl beim Prager Abschiedskonzert am 28. April 1892 als auch bei seinem Antrittskonzert am 21. Oktober in New York führte Dvořák den Ouvertürenzyklus auf.

PRAGER SINFONIE

ist das dichterische Wort in Dvořáks Ouvertüren unausgesprochen präsent, so werden die literarischmusikalischen Bezüge in Detlev Glanerts 4. Sinfonie explizit. Nicht dramatische Szenen, sondern aphorismenartig pointierte Sentenzen aus Tageund Notizbüchern des gebürtigen Pragers Franz Kafka stellte der Hamburger Komponist für seinen zwölfteiligen Orchesterliederzyklus zusammen. Die andeutungsreichen fragmentarischen Textpassagen lassen den Tönen Raum zur emotionalen Entfaltung, zu Meditation und Konzentration, zu Widerspruch, Grundierung und Überhöhung der Worte. Das 2020 vollendete Werk ist Semyon Bychkov gewidmet, der mit der Tschechischen Philharmonie die Uraufführung bestritt.

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Das Foto zeigt die Pianistin Yulianna Avdeeva
Das Foto zeigt die Pianistin Yulianna Avdeeva

Do

05. Okt 2023

20 Uhr
Großer Saal

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Werke von Claude Debussy , Sergej Prokofjew , Ernest Chausson

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FRANZÖSISCHER BRUCKNER Ernest Chausson war ein Alleskönner, literarisch, zeichnerisch und musikalisch begabt. Der promovierte Jurist nahm Privatunterricht bei Massenet und Franck, zählte zu…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Tugan Sokhiev Dirigent

Yulianna Avdeeva Klavier

Werke von Claude Debussy , Sergej Prokofjew , Ernest Chausson

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.
Abos: Serie III, VARIO

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

FRANZÖSISCHER BRUCKNER

Ernest Chausson war ein Alleskönner, literarisch, zeichnerisch und musikalisch begabt. Der promovierte Jurist nahm Privatunterricht bei Massenet und Franck, zählte zu Frankreichs Wagnerianern der ersten Stunde, reiste zum Fliegenden Holländer, zum Ring des Nibelungen und zu Tristan und Isolde nach München und pilgerte zum Parsifal nach Bayreuth. Die Wagner-Begeisterung ist Chaussons dunkel gefärbter, leidenschaftlicher Musik anzumerken. Mit dem sieben Jahre jüngeren Claude Debussy, der mit seinem Prélude à l’après-midi d’un faune 1894 ein Schlüsselwerk der beginnenden Moderne schuf, verband Chausson enge Freundschaft. In seinem Pariser Salon gaben sich ferner Dukas und Degas, Manet und Mallarmé, Renoir und Ravel ein Stelldichein. Chausson war beliebt, freigiebig, charmant, engagiert, stürzte vom Rad und starb.

STARTHILFE VON NIKISCH

Der frühe Fahrrad-Enthusiast, der die Winter in Paris und die Sommer auf dem Land verbrachte, hatte in den 44 Jahren seines Lebens etliche Lieder, Klavierstücke und zu jeder großen Gattung zumindest ein kapitales Werk beigesteuert. Die Premiere seiner einzigen Sinfonie dirigierte Chausson 1891 selbst. Wahre Euphorie löste das Werk unter Arthur Nikisch aus, der es 1897 bei einem Gastspiel der Berliner Philharmoniker in Paris präsentierte.

DAS URTEIL DER PARISER

Der überwältigende Erfolg seines 3. Klavierkonzerts in Paris bewog Prokofjew dazu, die Stadt für mehrere Jahre zum Mittelpunkt seines bewegten Lebens zu machen. Wurde die Uraufführung in Chicago noch verhalten aufgenommen, avancierte das Werk nach der Pariser Premiere 1922 unter Serge Koussevitzky zum bis heute beliebtesten der fünf Konzerte, ja zu einem der populärsten Werke Prokofjews überhaupt. Auch nach seinem Rückzug ins bayerische Ettal kehrte Prokofjew immer wieder nach Paris zurück um unter Koussevitzkys Leitung sein 3. Klavierkonzert zu spielen. Man versteht leicht, warum die Pariser von dem verschmitzten, einfallsreichen, funkensprühenden Werk nicht genug bekommen konnten.

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Das Foto zeigt die Pianistin Yulianna Avdeeva
Das Foto zeigt die Pianistin Yulianna Avdeeva

Fr

06. Okt 2023

20 Uhr
Großer Saal

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.

Werke von Claude Debussy , Sergej Prokofjew , Ernest Chausson

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FRANZÖSISCHER BRUCKNER Ernest Chausson war ein Alleskönner, literarisch, zeichnerisch und musikalisch begabt. Der promovierte Jurist nahm Privatunterricht bei Massenet und Franck, zählte zu…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Tugan Sokhiev Dirigent

Yulianna Avdeeva Klavier

Werke von Claude Debussy , Sergej Prokofjew , Ernest Chausson

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.
Abos: Serie III, VARIO

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

FRANZÖSISCHER BRUCKNER

Ernest Chausson war ein Alleskönner, literarisch, zeichnerisch und musikalisch begabt. Der promovierte Jurist nahm Privatunterricht bei Massenet und Franck, zählte zu Frankreichs Wagnerianern der ersten Stunde, reiste zum Fliegenden Holländer, zum Ring des Nibelungen und zu Tristan und Isolde nach München und pilgerte zum Parsifal nach Bayreuth. Die Wagner-Begeisterung ist Chaussons dunkel gefärbter, leidenschaftlicher Musik anzumerken. Mit dem sieben Jahre jüngeren Claude Debussy, der mit seinem Prélude à l’après-midi d’un faune 1894 ein Schlüsselwerk der beginnenden Moderne schuf, verband Chausson enge Freundschaft. In seinem Pariser Salon gaben sich ferner Dukas und Degas, Manet und Mallarmé, Renoir und Ravel ein Stelldichein. Chausson war beliebt, freigiebig, charmant, engagiert, stürzte vom Rad und starb.

STARTHILFE VON NIKISCH

Der frühe Fahrrad-Enthusiast, der die Winter in Paris und die Sommer auf dem Land verbrachte, hatte in den 44 Jahren seines Lebens etliche Lieder, Klavierstücke und zu jeder großen Gattung zumindest ein kapitales Werk beigesteuert. Die Premiere seiner einzigen Sinfonie dirigierte Chausson 1891 selbst. Wahre Euphorie löste das Werk unter Arthur Nikisch aus, der es 1897 bei einem Gastspiel der Berliner Philharmoniker in Paris präsentierte.

DAS URTEIL DER PARISER

Der überwältigende Erfolg seines 3. Klavierkonzerts in Paris bewog Prokofjew dazu, die Stadt für mehrere Jahre zum Mittelpunkt seines bewegten Lebens zu machen. Wurde die Uraufführung in Chicago noch verhalten aufgenommen, avancierte das Werk nach der Pariser Premiere 1922 unter Serge Koussevitzky zum bis heute beliebtesten der fünf Konzerte, ja zu einem der populärsten Werke Prokofjews überhaupt. Auch nach seinem Rückzug ins bayerische Ettal kehrte Prokofjew immer wieder nach Paris zurück um unter Koussevitzkys Leitung sein 3. Klavierkonzert zu spielen. Man versteht leicht, warum die Pariser von dem verschmitzten, einfallsreichen, funkensprühenden Werk nicht genug bekommen konnten.

VVK ab 15. Juni 2023; für Abonnenten und Card-Inhaber bereits ab 1. Juni 2023.