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Die 244. Gewandhaus-Saison
Alle Konzerte der Saison 2024/2025 im Überblick
Aboverkauf 2024/25 hat begonnen
Erleben Sie Große Concerte mit einem Preisvorteil von 30% - jetzt online buchbar!
Die Höhepunkte der Saison 2024/2025
Feiern Sie mit uns Dmitri Schostakowitsch, die Mendelssohn-Orchesterakademie und Thomas Adès!
Gewandhauskomponist Thomas Adès
MEET THE MOA
Young Artists on stage
25. - 28. APR 2024
Carl Reinecke zum 200. Geburtstag
05. NOV 2023 - 15. JUN 2024
Eine Werkschau, die ihresgleichen sucht!
15. MAI - 01. JUN 2025
Alle Sinfonien & Solokonzerte, Kammer - & Klaviermusik, Lied & Oper
Andris Nelsons & Anna Rakitina
Alle Sinfonien mit drei Orchestern
Gewandhausorchester, Boston Symphony Orchestra & Festivalorchester
Schostakowitsch Festival 2025
Zum 50. Todestag von Dmitri Schostakowitsch
Spitzenorchester & erstklassige Solisten
So
10. Sep 2023
11 Uhr Großer Saal
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Werke von Franz Schubert , Franz Berwald
SINGULÄR Sie kommen aus dem Urlaub und schwelgen noch in Erinnerungen? Das haben wir uns gedacht. Lassen Sie Ihre Reiseeindrücke musikalisch beseelt von Berwalds nostalgisch-schwärmerischem…
Grosse Concerte
Eröffnung der 243. Saison
Franz Schubert — 5. Sinfonie B-Dur D 485
Pause
Franz Berwald — Erinnerung an die norwegischen Alpen – Tongemälde für Orchester
Franz Berwald — 3. Sinfonie C-Dur ("Singulière")
Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR Ermäßigung für Berechtigte Abos: Sonntags-Anrecht I
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig
Sie kommen aus dem Urlaub und schwelgen noch in Erinnerungen? Das haben wir uns gedacht. Lassen Sie Ihre Reiseeindrücke musikalisch beseelt von Berwalds nostalgisch-schwärmerischem Tongemälde Revue passieren. Er brachte die Erinnerungen an die norwegischen Alpen am 6. März 1842 in Wien zur Uraufführung – 15 Jahre nachdem ihn auf Konzerttournee durch Norwegen ein Postillon zum Hauptthema inspiriert hatte. Es wurde sein zu Lebzeiten beliebtestes Stück. Aus derselben produktiven Wiener Schaffensphase stammen Berwalds weniger günstig aufgenommene vier Sinfonien. Die Dritte vollendete er 1845 – zeitgleich mit Hauptwerken von Mendelssohn und Schumann. Wie »singulär« Berwalds 3. Sinfonie in diesem Umfeld ist, offenbart sich von feurigen Anfangs- bis zu pointierten Schlusstakten. Sie birgt etliche Überraschungen, jähe Stimmungswechsel, kuriose »Knalleffekte«, wilden PaukenFuror und einen Mittelsatz, der Scherzo und langsamer Satz zugleich ist. Bis ins 20. Jahrhundert blieb diese Musik unerhört.
Wenige Monate vor der Berwald-Premiere, im Oktober 1841, hatte Wien die öffentliche Uraufführung von Schuberts Fünfter erlebt. Exakt 25 Jahre zuvor war das Wunderwerk entstanden. Schubert schuf es für ein Liebhaberorchester, in dem er selbst Bratsche spielte. Ein Leipziger Verleger erwarb die Sinfonie 1817, ließ sie aber nicht drucken. So blieb auch diese Musik ein Vierteljahrhundert unerhört. Schuberts Freund Leopold von Sonnleithner nannte das äußerlich kleine Stück »liebliche Sinfonie in B-Dur«. In der unbegreiflichen Leichtigkeit und subtilen Raffinesse dieser kürzesten aller Schubert’schen Sinfonien erkannte man den »Inbegriff des Schönen«. Unwillkürlich möchte man Winckelmann zitieren, der bezogen auf griechischantike Klassik von »edler Einfalt, stiller Größe« sprach. Die hinreißende, ungeheuer kunstvolle Einfachheit dieser Musik, ihr Einfallsreichtum, der nicht überrumpelt, ihre reiche, bis in unwirkliches Fes- und Ces-Dur schweifende Harmonik, die nicht vor den Kopf stößt, ihr überraschendes Moll-Menuett, das an Mozart denken lässt – all dies entfaltet unermessliche innere Größe
21. Apr 2024
Gustav Mahler — 5. Sinfonie
KOMPLEX Musik widersteht jedem Reduktionismus. Sie lässt sich in keine Dichotomie zwängen, zweifelhafte Kategorisierungsversuche in gut und böse, richtig und falsch können ihr nichts anhaben. Wir…
Musik widersteht jedem Reduktionismus. Sie lässt sich in keine Dichotomie zwängen, zweifelhafte Kategorisierungsversuche in gut und böse, richtig und falsch können ihr nichts anhaben. Wir haben – typisch menschlich – zwar Theorien und Regeln entworfen, mit denen wir einzelne musikalische Phänomene als richtig oder falsch beurteilen. Und in unserem Reden über Musik kommen gut und böse figurativ vor. Doch eine Aussage wie: Mahlers 5. Sinfonie »ist richtig« oder »ist böse« wäre sinnlos.
Mahlers Fünfte ist einmalig – darum mit nichts zu vergleichen. Sie ist umfassend – darum an nichts zu messen. Sie eröffnet Dimensionen, in die weder Worte noch Zahlen vordringen – darum nicht hierauf zu reduzieren. Sie umspannt unüberbrückbare Gegensätze: einen erschütternden Trauermarsch und ein sentimentales Adagietto, musikalischen Höllenlärm und den Abglanz himmlischer Harmonie, Spiel mit »größter Vehemenz« und »ohne Ausdruck« (ist das möglich?), Zukunftsszenario und Erinnerung an ein nie zuvor Gehörtes (Adorno). Mit solch paradoxen Formulierungen, die sprachliche Illusionen von Gewissheit und Stringenz sprengen, kommt man Mahlers Musik vielleicht am nächsten. Denn – mit Mahlers Worten – alles Kunstschaffen hängt mit Irritabilität zusammen.
26. Mai 2024
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy
GESCHWISTERKONZERT Dass wir alle Sinfonien Felix Mendelssohn Bartholdys innerhalb einer Spielzeit erleben, flankiert von Konzertouvertüren und konzertanten Werken des bedeutendsten…
Lucas & Arthur Jussen Klaviere
Felix Mendelssohn Bartholdy — Konzert für zwei Klaviere und Orchester E-Dur MWV O 5
Felix Mendelssohn Bartholdy — 1. Sinfonie c-Moll op. 11 MWV N 13
Felix Mendelssohn Bartholdy — 4. Sinfonie A-Dur MWV N 16 ("Italienische")
Dass wir alle Sinfonien Felix Mendelssohn Bartholdys innerhalb einer Spielzeit erleben, flankiert von Konzertouvertüren und konzertanten Werken des bedeutendsten Gewandhauskapellmeisters, verdanken wir seinem amtierenden Nachfolger und erklärten Bewunderer Andris Nelsons. Und der Deutschen Grammophon, die den einzigartigen Dialog zwischen zwei Persönlichkeiten und zwei Zeitaltern der Orchestergeschichte auf Tonträgern dokumentiert. Auch seltener gespielte Werke sind endlich wieder zu erleben. Etwa das Doppelkonzert, das Fanny und Felix gemeinsam mit Berliner Orchestermusikern in einer der legendären Sonntagsmatineen im Hause Mendelssohn am 7. Dezember 1823 aus der Taufe hoben. Am 14. November 1824 spielten es die beiden ein weiteres Mal. Bei diesem Geburtstagskonzert für Fanny gelangte auch Felix’ 1. Sinfonie zur Uraufführung. Unter den staunenden Gästen der Klaviervirtuose Ignaz Moscheles: Der fünfzehnjährige Felix ist eine Erscheinung, wie es keine mehr gibt! Was sind alle Wunderkinder neben ihm? Sie sind eben Wunderkinder und sonst nichts; dieser Felix Mendelssohn ist ein reifer Künstler...
Fünf Jahre später begleitete Moscheles – mittlerweile in London lebend – als Mentor den ersten England-Aufenthalt des Hochbegabten. Mendelssohn hatte beide Werke im Gepäck, das Doppelkonzert, das er nun gemeinsam mit Moscheles präsentierte, und die 1. Sinfonie. Letztere hatte sich mehrfach bewährt – unter anderem 1827 im Gewandhaus – und gefiel auch in London derart, dass der Komponist zum Ehrenmitglied der Philharmonic Society ernannt wurde. Dieser renommierten Gesellschaft ist die Partitur zugeeignet. Bereits die Tonart c-Moll lässt erahnen, wer für Mendelssohns 1. Sinfonie Pate stand. Die Nähe zu Beethovens Fünfter kommentierte Moscheles nach der Londoner Aufführung am 25. Mai 1829 treffend: Das 1te Stück hat viel Jugendkraft und Feuer (beethovnisirt ein wenig). Zudem sind Sinfonie und Konzert durchweht vom Geist Mozarts. Wen wundert, dass Zeitgenossen wie Goethe, Wagner und Schumann die beiden Frühvollendeten unweigerlich miteinander verglichen: Er ist der Mozart des 19. Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt.