Spielplan des Gewandhauses

Do

19. Dez 2024

19.30 Uhr
Großer Saal

Werke von Thomas Adès , Gustav Holst

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FROHE BOTSCHAFT? Als Thomas Adès 1999 mit America – A Prophecy den Auftrag Kurt Masurs für New York Philharmonic erfüllte, war er selbst überrascht, wie düster ihm die Musik geriet. Keine heroische…

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FROHE BOTSCHAFT?

Als Thomas Adès 1999 mit America – A Prophecy den Auftrag Kurt Masurs für New York Philharmonic erfüllte, war er selbst überrascht, wie düster ihm die Musik geriet. Keine heroische Vision einer stolzen Nation floss ihm aus der Feder, sondern ein verzweifelter Aufschrei im Angesicht der Apokalypse. Masur, der einen optimistischen Beitrag zur Reihe musikalischer »Messages for the Millenium« erhofft hatte, stockte der Atem. Gewaltiger Erfolg bei Publikum und Presse zeigte: Der 27 Jahre junge Komponist und sein kühner Premierendirigent trafen einen Nerv der Zeit. Mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 schien die Prophecy von Adès’ Orchesterwerk schließlich auf verstörende Weise Realität zu werden. Seitdem ringt Adès mit einem dritten, ins Positive gewandten Teil. Kann das dieser Tage gelingen? Die krisengeschüttelte Welt hätte es nötiger denn je.
 

STERNSTUNDE

Weniger astronomische als astrologische Phänomene hatte der Mädchenschullehrer, Wochenendkomponist und Hobbysterndeuter Holst im Sinn, als er den Teilen seiner großartigen Orchestersuite Planetennamen verlieh. Sieben Sätze umfasst der Zyklus: Im Zentrum strahlt die fulminante Klangpracht Jupiters, des größten Planeten unseres Sonnensystems. Um ihn kreisen der infernalisch aufmarschierende Mars – komponiert kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs – und die betörende Venus. Dem eilig dahinhuschenden Merkur folgen Saturn, der mit Harfe, Heckelphon, Altflöte und Glocken überrascht, der bezaubernde Uranus und der sonnen- und erdferne Neptun. In dessen mystische Musik mischen sich menschliche Stimmen und beschwören wortlos den Zustand kosmischer Harmonie.

Fr

20. Dez 2024

19.30 Uhr
Großer Saal

Werke von Thomas Adès , Gustav Holst

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FROHE BOTSCHAFT? Als Thomas Adès 1999 mit America – A Prophecy den Auftrag Kurt Masurs für New York Philharmonic erfüllte, war er selbst überrascht, wie düster ihm die Musik geriet. Keine heroische…

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FROHE BOTSCHAFT?

Als Thomas Adès 1999 mit America – A Prophecy den Auftrag Kurt Masurs für New York Philharmonic erfüllte, war er selbst überrascht, wie düster ihm die Musik geriet. Keine heroische Vision einer stolzen Nation floss ihm aus der Feder, sondern ein verzweifelter Aufschrei im Angesicht der Apokalypse. Masur, der einen optimistischen Beitrag zur Reihe musikalischer »Messages for the Millenium« erhofft hatte, stockte der Atem. Gewaltiger Erfolg bei Publikum und Presse zeigte: Der 27 Jahre junge Komponist und sein kühner Premierendirigent trafen einen Nerv der Zeit. Mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 schien die Prophecy von Adès’ Orchesterwerk schließlich auf verstörende Weise Realität zu werden. Seitdem ringt Adès mit einem dritten, ins Positive gewandten Teil. Kann das dieser Tage gelingen? Die krisengeschüttelte Welt hätte es nötiger denn je.
 

STERNSTUNDE

Weniger astronomische als astrologische Phänomene hatte der Mädchenschullehrer, Wochenendkomponist und Hobbysterndeuter Holst im Sinn, als er den Teilen seiner großartigen Orchestersuite Planetennamen verlieh. Sieben Sätze umfasst der Zyklus: Im Zentrum strahlt die fulminante Klangpracht Jupiters, des größten Planeten unseres Sonnensystems. Um ihn kreisen der infernalisch aufmarschierende Mars – komponiert kurz vor Ausbruch des 1. Weltkriegs – und die betörende Venus. Dem eilig dahinhuschenden Merkur folgen Saturn, der mit Harfe, Heckelphon, Altflöte und Glocken überrascht, der bezaubernde Uranus und der sonnen- und erdferne Neptun. In dessen mystische Musik mischen sich menschliche Stimmen und beschwören wortlos den Zustand kosmischer Harmonie.