Demokratie-Wochenende

Das Gewandhausorchester steht aufgrund seiner Geschichte in besonderer Weise für bürgerliches Engagement. Mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart und die Gemeinschaft stiftenden, inspirierenden und transformativen Potenziale der Musik hat es 2022 eine Demokratie-Initiative ins Leben gerufen. Die Eröffnung jeder Gewandhaus-Saison verbindet sich seitdem mit einem aktuellen gesellschaftlichen Thema, das musikalisch akzentuiert aus verschiedenen Blickwinkeln ausgeleuchtet wird. Nach »einander zuhören« (2022) und »Resonanz« (2023) steht 2024 »Vielstimmigkeit« als Motto über der Auseinandersetzung mit Grundwerten, Demokratieverständnis und gesellschaftlichem Miteinander.
2025 wird sich das Demokratie-Wochenende dem Motto »Den richtigen Ton treffen« widmen. Erstmals sind im Rahmen des Pilotprojektes »Forum Gewandhaus« auch Bürgerinnen und Bürger der Stadt Leipzig eingeladen, gemeinsam mit Mitgliedern des Gewandhausorchesters und des Teams hinter den Kulissen an der Planung des Demokratie-Wochenendes mitzuwirken.

 

In Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus. Gefördert von der Commerzbank-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Initiative »Zukunftswege Ost« und dem Deutschen Bühnenverein, Landesverband Sachsen.

 

Demokratie-Initiative  Forum Gewandhaus  Navid Kermanis Rede in ZEIT ONLINE  Programmheft 

Fr

06. Sep 2024

19.30 Uhr
Großer Saal

Werke von Thomas Adès , Wolfgang Amadeus Mozart , Peter Tschaikowski , Anton Bruckner

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VIELSTIMMIG Fünfzehn individuelle Streicherstimmen einigen sich auf ein Zeitmaß und Tonsystem, sogar auf ein Thema. Manchmal finden sie zusammen oder spielen ein Stück parallel, dann gehen sie wieder…

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VIELSTIMMIG

Fünfzehn individuelle Streicherstimmen einigen sich auf ein Zeitmaß und Tonsystem, sogar auf ein Thema. Manchmal finden sie zusammen oder spielen ein Stück parallel, dann gehen sie wieder getrennte Wege. Alle hören einander zu, reagieren aufeinander und tragen doch ihre eigene, selbständige Stimme vor. Dass ein Dirigent koordinierend lenkt, ändert nichts an der Tatsache, dass alle Verantwortung tragen für ihren Beitrag und das Gelingen des Gesamtgefüges. In den gleichbleibenden Bewegungsabläufen der Seemannslieder, erläutert Gewandhauskomponist Thomas Adès, steckt die Sehnsucht nach Freiheit, der Drang, gegen die harte, mechanische Routine aufzubegehren, und der Traum von einem sicheren Hafen im Jenseits.

ZUM 200. GEBURTSTAG

Bruckners runder Geburtstag – am 3. September 1824 wurde er geboren – fällt in Leipzig kaum auf. Denn das Gewandhausorchester spielt seine Sinfonien nicht nur alle Jubeljahre. Seit Nikisch die Siebte zur Uraufführung brachte und die Werkgruppe weltweit erstmals zyklisch darbot, garantieren sie Sternstunden. Die Sechste feiert ebenfalls am 3. September Geburtstag: Auf dieses Datum fiel 1881 nach zweijähriger Kompositionszeit die Vollendung. In Wien wagte man sich zunächst nur an die Mittelsätze: Beim Adagio hielten Interesse und Befremden einander im Publikum noch die Waage. Bei dem ausschließlich durch Seltsamkeit fesselnden Scherzo trennte sich aber – wie der Sportsmann sagen würde – das Roß vom Reiter (Hanslick). Die erste Darbietung aller vier Sätze war auf andere Weise unvollständig: Gustav Mahler hatte sich die Partitur kürzender Hand zurechtgestutzt.

Sa

07. Sep 2024

13 Uhr
Leipziger Innenstadt

Eintritt frei!

PROGRAMM MARKT | 13.00 UHREröffnung des GewandhaustagesBegrüßung durch Gewandhausdirektor Prof. Andreas SchulzG’wandmusikanten (Jonathan Müller Trompete, Szabolcs Schütt Trompete, Johann Clemens…

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Demokratie-Wochenende »Vielstimmigkeit«

Gewandhaustag in der Innenstadt

Eintritt frei!

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

PROGRAMM

MARKT | 13.00 UHR
Eröffnung des Gewandhaustages
Begrüßung durch Gewandhausdirektor Prof. Andreas Schulz
G’wandmusikanten (Jonathan Müller Trompete, Szabolcs Schütt Trompete, Johann Clemens Trompete, Tomáš Trnka Tenorhorn, Dirk Lehmann Tenorhorn, Stefan Wagner Tenorhorn, Robert Schulz Tuba, Steffen Cotta Schlagzeug)

BARTHELS HOF | 13.15 Uhr
Wolfgang Amadeus Mozart
Duo für Violine und Viola G-Dur K 423
Duo für Violine und Viola B-Dur KV 424
Mariana Espada Lopes Violine, Pedro Pelaez Violoncello

ALTE BÖRSE | 13.30 UHR
Crash and Clang!
Internationale Chormusik mit Werken von Benjamin Britten, Felix Mendelssohn Bartholdy u. a.
GewandhausKinderchor, Frank-Steffen Elster Leitung, Walter Zoller Klavier

MARKT | 14.00 UHR
Electric Violin
Loops & Beats
David VLin E-Violine

BARTHELS HOF | 14.00 UHR
Eugène Ysaÿe
Sonate für zwei Violinen a-Moll op.posth.
Mao Zhao Violine, Gunnar Harms Violine

ALTE BÖRSE | 14.15 UHR
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento B-Dur KV 240 (Bearbeitung für Bläserquintett von Günther Weigelt)
Felix Mendelssohn Bartholdy
Lieder ohne Worte (Auswahl) (Bearbeitung für Bläserquintett von Harry Staton)
Ferenc Farkas
Alte ungarische Tänze aus dem 17. Jahrhundert
Gewandhaus-Bläserquintett (Katalin Kramarics Flöte, Susanne Wettemann Oboe, Andreas Lehnert Klarinette, Ralf Götz Horn, Albert Kegel Fagott)

BARTHELS HOF | 14.45 Uhr
»Alles Csárdás«
Neues-SalonOrchester-Leipzig (Sebastian Ude Violine/Saxophon, Anna Wiedemann Violine obligat, Wolfram Stephan Violoncello, Henning Rasche Kontrabass, Ingolf Barchmann Klarinette, Heiko Reintzsch Klavier)

MARKT | 15.00 UHR
Musikstädte Leipzig und Wien
Hornisten des Gewandhausorchesters (Bernhard Krug, Juliane Fleischmann, Jürgen Merkert, Jochen Pleß)

ALTE BÖRSE | 15.00 UHR
Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquartett D-Dur op. 44/1 MWV R 30
SOFA Quartett (Franziska Mantel Violine, Susanne Hallmann Violine, Olaf Hallmann Viola, Axel von Huene Violoncello)

Eintritt frei!

Sa

07. Sep 2024

20 Uhr
Großer Saal

Eintritt frei!

Werke von Paul Simon , Jean-Philippe Rameau , Melchior Franck , Sofia Gubaidulina , Knut Nystedt

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»Vielstimmigkeit« ist unser Thema am dritten Demokratie-Wochenende des Gewandhausorchesters – und alle sind eingeladen, ihre Stimme einzubringen. Am Samstag spielt die Dresdner Banda Comunale zum…

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»Vielstimmigkeit« ist unser Thema am dritten Demokratie-Wochenende des Gewandhausorchesters – und alle sind eingeladen, ihre Stimme einzubringen. Am Samstag spielt die Dresdner Banda Comunale zum musikalischen Umzug aus der Innenstadt ins Gewandhaus auf. Dort nähern wir uns mit unseren Gästen den musikalisch-gesellschaftlichen Herausforderungen und Chancen von Vielstimmigkeit im Gegen- und Miteinander von Meinungen, Religionen, Nationalitäten, Kulturen, Ausdrucksformen, sozialer Milieus, Generationen, Geschlechter und sexueller Orientierungen. Abends sind alle bei freiem Eintritt eingeladen, mit dem GewandhausChor, Musikerinnen und Musikern des Gewandhausorchesters und weiteren Gästen zu erleben, welche faszinierenden Facetten das Miteinander der Vielstimmigkeit im Interagieren, Hervor- und Zurücktreten birgt, und dass damit keinesfalls nur Wohlklang entsteht, sondern Vielstimmigkeit auch bedeuten kann, sich aneinander zu reiben und Spannung auszuhalten. Verschiedenste Facetten von musikalischer Vielstimmigkeit und ihren visuellen und gesellschaftlichen Implikationen werden an diesem Abend auf überwältigende Weise erlebbar. Eine preisgekrönte Tanzperformance, gemeinsam präsentiert mit Mitgliedern des Gewandhausorchesters, des GewandhausChores und der Großen Schuke-Orgel, tritt in Dialog mit vokal-instrumentaler Vielstimmigkeit verschiedener Epochen.

Eintritt frei!

So

08. Sep 2024

11 Uhr
Großer Saal

Werke von Thomas Adès , Wolfgang Amadeus Mozart , Peter Tschaikowski , Anton Bruckner

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VIELSTIMMIG Fünfzehn individuelle Streicherstimmen einigen sich auf ein Zeitmaß und Tonsystem, sogar auf ein Thema. Manchmal finden sie zusammen oder spielen ein Stück parallel, dann gehen sie wieder…

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VIELSTIMMIG

Fünfzehn individuelle Streicherstimmen einigen sich auf ein Zeitmaß und Tonsystem, sogar auf ein Thema. Manchmal finden sie zusammen oder spielen ein Stück parallel, dann gehen sie wieder getrennte Wege. Alle hören einander zu, reagieren aufeinander und tragen doch ihre eigene, selbständige Stimme vor. Dass ein Dirigent koordinierend lenkt, ändert nichts an der Tatsache, dass alle Verantwortung tragen für ihren Beitrag und das Gelingen des Gesamtgefüges. In den gleichbleibenden Bewegungsabläufen der Seemannslieder, erläutert Gewandhauskomponist Thomas Adès, steckt die Sehnsucht nach Freiheit, der Drang, gegen die harte, mechanische Routine aufzubegehren, und der Traum von einem sicheren Hafen im Jenseits.

ZUM 200. GEBURTSTAG

Bruckners runder Geburtstag – am 3. September 1824 wurde er geboren – fällt in Leipzig kaum auf. Denn das Gewandhausorchester spielt seine Sinfonien nicht nur alle Jubeljahre. Seit Nikisch die Siebte zur Uraufführung brachte und die Werkgruppe weltweit erstmals zyklisch darbot, garantieren sie Sternstunden. Die Sechste feiert ebenfalls am 3. September Geburtstag: Auf dieses Datum fiel 1881 nach zweijähriger Kompositionszeit die Vollendung. In Wien wagte man sich zunächst nur an die Mittelsätze: Beim Adagio hielten Interesse und Befremden einander im Publikum noch die Waage. Bei dem ausschließlich durch Seltsamkeit fesselnden Scherzo trennte sich aber – wie der Sportsmann sagen würde – das Roß vom Reiter (Hanslick). Die erste Darbietung aller vier Sätze war auf andere Weise unvollständig: Gustav Mahler hatte sich die Partitur kürzender Hand zurechtgestutzt.

So

08. Sep 2024

14 Uhr
Hauptfoyer

Eintritt frei!

Das Gesprächsforum wird musikalisch umrahmt von Arni Thorlakur Gudnason Gitarre und dem Mösthinsdorfer Heimatchor.

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Als 1989 die Menschen in Ostdeutschland die Mauer einrissen, war das der Beginn eines Umbruchs, der die Erfahrungen der Menschen in Ostdeutschland bis heute prägt. Und obwohl die Erfahrungen von der…

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Als 1989 die Menschen in Ostdeutschland die Mauer einrissen, war das der Beginn eines Umbruchs, der die Erfahrungen der Menschen in Ostdeutschland bis heute prägt. Und obwohl die Erfahrungen von der Euphorie des gesellschaftlichen Aufbruchs genauso erfüllt sind wie von kritischem Nachdenken, von persönlichen Erfolgsgeschichten aber auch langen Durststrecken, dominiert in der Gegenwart ein Bild der Enttäuschung und des Abgehängt-worden-seins. Warum sprechen wir so einseitig über Ostdeutschland?  Warum gibt es keinen Raum für ostdeutsche Umbruchserfahrungen in der öffentlichen Debatte? Wie prägen Erfahrungen von Scheitern und Weitermachen das Engagement der Menschen? Wie lässt sich der Wissensschatz ausgraben, der in diesen Erfahrungen verschüttet ist – und den es sich lohnt zu heben, um mit neuen Umbrüchen in Gegenwart und Zukunft konstruktiv umzugehen? Darüber sprechen wir mit unseren Gästen auf dem Podium.

Eintritt frei!

So

08. Sep 2024

16 Uhr
Mendelssohn-Saal

Eintritt frei

Wir sammeln die vielen Stimmen zum Miteinander der drei Religionen Islam, Judentum und Christentum in einem Workshop, bringen sie in Austausch und machen sie abschließend im Mendelssohn-Saal in…

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Wir sammeln die vielen Stimmen zum Miteinander der drei Religionen Islam, Judentum und Christentum in einem Workshop, bringen sie in Austausch und machen sie abschließend im Mendelssohn-Saal in Verbindung mit Musik hörbar. Das Publikum ist eingeladen, sich in das »Mosaik der Meinungen« einzubringen.

Im Konzert »Trialog – Diskurs der Religionen in Text und Musik« am 16. November 2024 im Museum der bildenden Künste in Leipzig kommen diese Stimmen erneut zu Wort.

 

Für die kostenfreie Teilnahme am Workshop ist Anmeldung erforderlich: demokratie@gewandhaus.de

Unter dieser Adresse erhalten Sie auch weitere Informationen zum Ablauf des Workshops.

(Die Teilnahme an der Abschlussveranstaltung ist offen für alle und bedarf keiner Anmeldung.)

Eintritt frei