Die Lust am gemeinsamen Musizieren, am direkten Austausch, war in jedem Takt zu spüren. Dieser Geist soll auch die weiteren Projekte der Zusammenarbeit beflügeln: die gemeinsamen Auftragswerke, den mehrmonatigen Austausch von Musikern, die Aufnahme der Strauss-Orchesterwerke durch beide Orchester – und nicht zuletzt die alljährlichen Themenwochen, die die Alliance seit 2018 auf beiden Seiten des Atlantiks vermitteln.
Die Leipziger »Boston-Woche« im Juni 2021 lehnt sich an den Strawinsky-Schwerpunkt der Saison an: Der Komponist, seit 1946 US-Staatsbürger, spielte im amerikanischen Musikleben eine zentrale Rolle, besonders eng waren seine Beziehungen zum Bostoner Orchester. 1930 entstand für das BSO und seinen Music Director Serge Koussevitzky die Psalmensinfonie, später folgten die orchestrale Ode im Gedenken an Koussevitzkys Frau Natalie und kleinere Werke wie die Vier norwegischen Impressionen, die Strawinsky am Pult des Orchesters aus der Taufe hob. Bereits 1927 hatte das BSO die weltweit erste Einspielung von Strawinskys Petruschka vorgenommen, und immer wieder lehrte der Komponist an der nahe gelegenen Harvard University. All dies wird in den Konzerten und Vortragsveranstaltungen der Boston-Woche beleuchtet, letztere wieder in bewährter Weise kuratiert von Professor Christoph Wolff.