Grosse Concerte am Donnerstag

Die sinfonischen Konzerte mit dem Gewandhausorchester im Gewandhaus heißen »Grosse Concerte«. Diese finden am Donnerstag, Freitag und Sonntag statt.

Donnerstag  Freitag  Sonntag

Do

27. Mrz 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Konzert & Nachklang: Für alle unter 30 kostet ein Ticket nur 12 € und kann mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden.

Werke von Peter Tschaikowski , Gustav Mahler/Alfred Schnittke , Alexander Glasunow

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ALLE WETTER Omer Meir Wellber tanzt selbst – beim Dirigieren. Er spielt gern – Akkordeon ebenso versiert wie Klavier. Er komponiert, arrangiert und experimentiert – weil ihn ausgetretene Pfade…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Omer Meir Wellber Dirigent/Klavier

Giorgia Leonardi Tanz (Mahler/Schnittke), Kt. Flavio Salamanka Tanz (Mahler/Schnittke), Ermanno Sbezzo Choreographie (Mahler/Schnittke)

Werke von Peter Tschaikowski , Gustav Mahler/Alfred Schnittke , Alexander Glasunow

Bitte beachten Sie die Besetzungsänderungen

Statt Emilio Barone tanzt Kammertänzer Flavio Salamanka.

Konzert & Nachklang: Nach dem Konzert ist bei uns der Abend noch nicht vorbei. Die Bar bleibt geöffnet, wenn wir Musikerinnen und Musiker des Konzerts im Foyer treffen. Mit Blick auf den Augustusplatz lassen wir den Abend gemeinsam ausklingen. Alle unter 30 erhalten ihr Ticket für ausgewählte Große Concerte und Nachklang für nur 12 €. Das limitierte Angebot kann ab 15. JUN an der Gewandhauskasse, telefonisch oder online mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden. 

Alle anderen Konzertbesucherinnen und -besucher sind herzlich eingeladen, sich den Nachklanggästen mit ihrem regulären Konzertticket anzuschließen. 

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Konzert & Nachklang: Für alle unter 30 kostet ein Ticket nur 12 € und kann mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden.
Abos: VARIO, Serie IV

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

ALLE WETTER

Omer Meir Wellber tanzt selbst – beim Dirigieren. Er spielt gern – Akkordeon ebenso versiert wie Klavier. Er komponiert, arrangiert und experimentiert – weil ihn ausgetretene Pfade langweilen. Abende mit ihm geraten meist zu Abenden über ihn, den Vielseitigen und Ideenreichen. Für das Besondere ist er ein Garant, denn das Gewöhnliche genügt ihm nicht. Und so wird Alexander Glasunows Ballett-Zyklus Die Jahreszeiten zum Ausgangs- und Zielpunkt eines besonderen Abends, der zugleich aufs Schostakowitsch-Festival vorausdeutet. Zur Ballettmusik des Schostakowitsch-Lehrers wird nicht getanzt – wohl aber zu Mahlers Klavierquartett-Scherzo, das der Schostakowitsch-Nacheiferer Alfred Schnittke aufgegriffen und weitergedacht hat. Die Bewegung der Töne, die im Konzertsaal sonst einzig zu Bewegung in unserem Innern anstiftet, verbindet sich mit sichtbarer Bewegung von Tänzern. Tschaikowskis vielgespielter und doch nie abgegriffener Klavierzyklus Die Jahreszeiten expandiert zum vielfarbigen Bläser- Werk.

SAISONAL BESCHWINGT

Glasunows mitreißend suggestives, opulent instrumentiertes Orchesterwerk, das erstmals im Gewandhaus zu erleben ist, verband sich zur Jahrhundertwende mit einem Ballett-Einakter in vier Bildern von Marius Petipa, der auch Ballette von Tschaikowski choreografierte. Nach einem winterlichen Variationenzyklus über Frost, Eis, Hagel und Schnee folgen die milden Zephir-Winde, die Vögel und Blumen des Frühlings. Der Sommer versammelt tanzfreudige Najaden, Satyre und Faune, und dem rauschenden Herbst-Bacchanale gesellen sich noch einmal die musikalischen Gestalten aller Jahreszeiten bei, bevor am Ende eine Apotheose des Sternenhimmels, der sich unbeeindruckt über allen irdischen Wechsel wölbt, von der Zeitlosigkeit größerer Zyklen kündet.

Konzert & Nachklang: Für alle unter 30 kostet ein Ticket nur 12 € und kann mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden.

Do

03. Apr 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Anton Bruckner — 7. Sinfonie E-Dur WAB 107 (nach der Neuen Bruckner-Gesamtausgabe, herausgegeben von Paul Hawkshaw)

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ESSENTIELL Würde die Regierung als Sparmaßnahme beschließen, jedes Orchester dürfe nur noch ein einziges Werk immerfort zur Aufführung bringen – das Gewandhaus würde wohl Bruckners Siebte wählen.…

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Grosse Concerte

Anton Bruckner zum 200. Geburtstag

Gewandhausorchester, Herbert Blomstedt Dirigent

Anton Bruckner — 7. Sinfonie E-Dur WAB 107 (nach der Neuen Bruckner-Gesamtausgabe, herausgegeben von Paul Hawkshaw)

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos: Serie II, VARIO

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

ESSENTIELL

Würde die Regierung als Sparmaßnahme beschließen, jedes Orchester dürfe nur noch ein einziges Werk immerfort zur Aufführung bringen – das Gewandhaus würde wohl Bruckners Siebte wählen. Mendelssohns Schottische ist leider nicht abendfüllend, Beethovens Neunte schnappen sich gewiss die Wiener und die Beziehung zu Brahms war von Anfang an kompliziert. Hingegen ist Bruckners Siebte mit dem Gewandhausorchester, das sie zur Uraufführung gebracht und dem Komponisten damit zum Durchbruch verholfen hat, bis heute einzigartig: das größte, tiefste und höchste der Gefühle. Man sollte diese kongeniale Werk-Interpreten-Symbiose sofort zum Weltkulturerbe erklären, gerne unter Leitung von Ehrendirigent Herbert Blomstedt. Er bekommt mittlerweile Standing Ovations schon mit seinem ersten Erscheinen auf der Bühne. Und nach dem Schlussapplaus für Blomstedt muss regelmäßig die Statik des Großen Saales überprüft werden.

EXISTENZIELL

»Mit!« – Kenner wissen sofort, was das zu bedeuten hat. Bruckners Siebte erreicht ihren absoluten Höhepunkt inmitten des mystischen Adagio-Satzes. Gewaltige Steigerungswellen rollen zu auf jenen überwältigenden, unwiederholbaren Moment, der wie eine heilige Handlung zelebriert wird: mit dem einmaligen Ereignis eines Beckenschlages. Die Quellenlage ist vertrackt, der Beckenschlag könnte auf den Premierendirigenten Arthur Nikisch zurückgehen, und Bruckner gab der Nachwelt mit vielschichtigen Ergänzungen, Streichungen und Streichungen der Streichungen harte Nüsse zu knacken. Die neueste Werkausgabe – und mit ihr Blomstedt, der lange skeptisch war – entscheidet nun für den Beckenschlag.

Do

10. Apr 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Werke von Johannes Brahms , Ludwig van Beethoven

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FUNDSTÜCKE Das Vermögen der Musik, Menschen und Gesellschaft zu verändern, stand für Beethoven außer Frage. Die Neunte lässt ihre weltumspannende Botschaft mit Schillers Worten explizit werden. Aber…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Manfred Honeck Dirigent

Francesco Piemontesi Klavier

Werke von Johannes Brahms , Ludwig van Beethoven

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos: Serie I, VARIO

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

FUNDSTÜCKE

Das Vermögen der Musik, Menschen und Gesellschaft zu verändern, stand für Beethoven außer Frage. Die Neunte lässt ihre weltumspannende Botschaft mit Schillers Worten explizit werden. Aber auch seine instrumentalen Sinfonien künden davon: Die Dritte, die Musik als lebensspendende, beseelende Göttergabe in Szene setzt. Die Fünfte, die Befreiung erlebbar macht. Die Sechste, die Natur und Religion als enge Verbündete zu erkennen gibt. Oder die Siebte, die Zeit zelebriert und Bewegung, Rhythmus und Puls als Lebensprinzipien erkundet. 

DIE NIEMAND SUCHT

Beethovens vier populärste Orchestersinfonien 3, 5, 6 und 7 entstanden innerhalb eines Jahrzehnts. Zur Siebten von 1811/12 deutet eine Konversationsheft- Notiz an, dass Beethoven ihr Hinweise beigeben wollte, denn das sucht ja niemand darin. Woran er dachte, bleibt sein Geheimnis – spekuliert wurde viel darüber. Der Rezensent der Allgemeinen Musikalischen Zeitung kommt der wortlosen Wahrheit der Musik vielleicht am nächsten: Das Schönste, der Geist des Ganzen, lässt sich hier, wie nirgends, in Worte fassen

UND JEDER FINDET

Brahms entlarvt das Sprachversagen angesichts von Musik auf seine Weise. Als winzigkleines Konzert kündigt er seiner Leipziger Freundin Elisabeth von Herzogenberg das bis dato längste Konzert der Musikgeschichte an. Den Zu-Satz des 2. Klavierkonzerts, der die traditionellen drei Sätze zu vieren erweitert, nennt er ein kleines, zartes Scherzo. Es ist mit Allegro appassionato überschrieben, gewaltig groß und in seinem düsteren d-Moll alles andere als zart. Ein Täuschungsmanöver? Oder ein ironischer Wink, dass sich der Geist des Ganzen eben nicht in Worte fassen lässt?

Do

17. Apr 2025

19 Uhr
Thomaskirche

Johann Sebastian Bach — Matthäus-Passion BWV 244

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SIND BLITZE, SIND DONNER Wozu dienet dieser Aufwand? Von allen Seiten bestürmen uns Stimmen. Wir können den Fragen und Klagen, dem Wen? Was? Wie? und Wohin? nicht entkommen. Lass ihn kreuzigen!,…

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Grosse Concerte

PASSION

Gewandhausorchester, Thomanerchor Leipzig, Andreas Reize Dirigent

Francesca Aspromonte Sopran, Valerie Eickhoff Alt, Mauro Peter Tenor (Evangelist), Florian Sievers Tenor (Arien), Jonas Müller Bass (Christus), Manuel Walser Bass (Arien)

Johann Sebastian Bach — Matthäus-Passion BWV 244

Der MDR-Rundfunk wird die Aufführungen der Matthäus-Passion am 17./18. April 2025 in der Thomaskirche aufzeichnen und das Konzert am Karfreitag live bei MDR Klassik, MDR Kultur, NDR Kultur und SR kultur senden.

Preise: 80/61/49/37 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41 EUR
Ermäßigung für Berechtigte

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

SIND BLITZE, SIND DONNER

Wozu dienet dieser Aufwand? Von allen Seiten bestürmen uns Stimmen. Wir können den Fragen und Klagen, dem Wen? Was? Wie? und Wohin? nicht entkommen. Lass ihn kreuzigen!, hetzen gleich zwei Chöre und Orchester von den Emporen der Thomaskirche – und wir mittendrin. Immersiv, inklusiv, intensiv – seit fast 300 Jahren ist Bachs Matthäuspassion jeder Zeit, Technik und Terminologie voraus.

SUCHT ERLÖSUNG, NEHMT ERBARMEN

Dem Spott vieler steht das Mitleid einzelner entgegen, jenes herzzerreißende Doppelgefühl von Liebe und Schmerz, das in ergreifenden Arien glüht. Wer gewinnt uns? Die leise Solostimme oder die laute Menge? In einer von Informationen überfluteten Kultur besteht der revolutionärste Akt vielleicht darin, so wenig wie möglich so leise und so langsam wie möglich zu sagen, stellte Alex Ross fest. Bachs Arien durchbrechen die »greller, schneller, lauter«-Spirale unserer Schlagzeilenschlagzahl. Zwei kurze Sentenzen breitet der Alt im Dialog mit der solistischen Violine sieben magische Minuten lang in ruhigem Piano aus. Schon bei den ersten beiden Worten verweilt die Musik unendlich lang und wird nicht müde, sie zu wiederholen: Erbarme dich.

DEINE SPRACHE VERRÄT DICH

Die Passion verleiht menschlicher Not raumgreifend Ausdruck. Wo die Welt aus den Fugen gerät, wo Leid zu Light verdünnt wird, wo die alten Werte der Kirchen vor Kardinalsverbrechen und Kapitalstugend kapitulieren, wo Welterklärungskompetenzgerangel und Buhlen um Gottesgunst Kriege befeuern, da macht der Meister des Kontrapunkts Gegenstimmen hörbar. Bachs mehrchörige Stimmenvielzahl lässt Einseitigkeit nicht zu, seine Dissonanzen weichen dem Leid nicht aus, seine Rezitative machen Berichte berührend, seine Arien geben individuellen Sichtweisen Raum und seine Choräle begegnen dem Gegeneinander mit tröstlicher, versöhnender Gemeinschaft.

Do

24. Apr 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Konzert & Nachklang: Für alle unter 30 kostet ein Ticket nur 12 € und kann mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden.

Werke von Pierre Boulez , Maurice Ravel , Béla Bartók

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DENKER UND LENKER Pierre Boulez, der große Meister der Musik des 20. Jahrhunderts, war nie Gast im Gewandhaus. Nur eines seiner Werke ist bislang im Großen Concert erklungen (Notations 1991). Einzig…

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Grosse Concerte

Pierre Boulez zum 100. Geburtstag

Gewandhausorchester, Petr Popelka Dirigent

Pierre-Laurent Aimard Klavier

Werke von Pierre Boulez , Maurice Ravel , Béla Bartók

Konzert & Nachklang: Nach dem Konzert ist bei uns der Abend noch nicht vorbei. Die Bar bleibt geöffnet, wenn wir Musikerinnen und Musiker des Konzerts im Foyer treffen. Mit Blick auf den Augustusplatz lassen wir den Abend gemeinsam ausklingen. Alle unter 30 erhalten ihr Ticket für ausgewählte Große Concerte und Nachklang für nur 12 €. Das limitierte Angebot kann ab 15. JUN an der Gewandhauskasse, telefonisch oder online mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden. 

Alle anderen Konzertbesucherinnen und -besucher sind herzlich eingeladen, sich den Nachklanggästen mit ihrem regulären Konzertticket anzuschließen.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Konzert & Nachklang: Für alle unter 30 kostet ein Ticket nur 12 € und kann mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden.
Abos: VARIO, Serie IV

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

DENKER UND LENKER

Pierre Boulez, der große Meister der Musik des 20. Jahrhunderts, war nie Gast im Gewandhaus. Nur eines seiner Werke ist bislang im Großen Concert erklungen (Notations 1991). Einzig die Musica nova-Reihe, die Boulez auch im Jubiläumsjahr mit einer Hommage ehrt, zollte seinen hochkomplexen Kompositionen immer wieder Tribut. Vor 100 Jahren wurde Boulez an der Loire geboren, und nach dem Musikstudium in Paris nahm seine bemerkenswerte Karriere rasch Fahrt auf. In den 1950er-Jahren etablierte er sich als Komponist mit Vorliebe für Enigmatisches, in den 60ern als (autodidaktischer) Dirigent mit phänomenalem Gehör und markanter Gestik. Ein Schlüsselwerk aus der Zeit seiner frühen Erfolge ist Éclat für die einzigartige Kombination von 15 Instrumenten: Klavier, Harfe, Celesta, Glockenspiel, Vibraphon, Mandoline, Gitarre, Cimbalom, Röhrenglocken, Altflöte, Englischhorn, Trompete, Posaune, Bratsche und Violoncello. Vor 60 Jahren – am 26. März 1965, Boulez’ 40. Geburtstag – gelangte Éclat in Los Angeles zur Uraufführung.

ZWISCHENZEITGENÖSSISCH

Als Dirigent schrieb Boulez Interpretationsgeschichte. Was er zur Musik Debussys und Ravels, Strawinskys und Bartóks beizutragen hatte, war stilbildend und besitzt Reverenz-Charakter. Seine Meinungen waren streitbar, sein musikalisches Genie unstrittig. Als Boulez 1975 das Ensemble InterContemporain gründete, saß ein gewisser Pierre-Laurent Aimard am Klavier und gehörte der Gruppe viele Jahre an, bis seine Solokarriere ihn ganz in Beschlag nahm. Auch den Klavierpart in Éclat hat Aimard viele Male gespielt, und sein Zugang zur Musik Ravels dürfte nicht zuletzt von Boulez geprägt sein.

Konzert & Nachklang: Für alle unter 30 kostet ein Ticket nur 12 € und kann mit dem Aktionscode »Nachklang« erworben werden.

Do

01. Mai 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Werke von Johannes Brahms , Edward Elgar

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SCHON GEHÖRT? Lang ist diese neue Sinfonie von Johannes Brahms glücklicherweise nicht, unkte der Leipziger Kritiker, als Brahms am 7. Februar 1884 seine Dritte im Gewandhaus dirigierte. Er hat recht:…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Alan Gilbert Dirigent

Frank Peter Zimmermann Violine

Werke von Johannes Brahms , Edward Elgar

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos: Serie III, VARIO

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

SCHON GEHÖRT?

Lang ist diese neue Sinfonie von Johannes Brahms glücklicherweise nicht, unkte der Leipziger Kritiker, als Brahms am 7. Februar 1884 seine Dritte im Gewandhaus dirigierte. Er hat recht: Diese kürzeste unter Brahms’ Sinfonien blickt weniger in die Weite, als in die Tiefe. Der Meininger Kapellmeister Hans von Bülow zog daraus wenige Tage später eine kühne Konsequenz: Er ließ die Novität seines Freundes in einem Konzert gleich zweimal spielen. Und prompt entfalteten sie ihre Wirkung, die harmonischen Wunder des ersten Satzes und die Innigkeit des zweiten, das nicht zu Scherzen aufgelegte Scherzo und das geheimnisvolle Finale.

NIE GEHÖRT?

Kürze kann man Elgars Violinkonzert nicht vorwerfen. Fritz Kreisler hatte 1905 den Anstoß zur Komposition gegeben, als er Elgar auf die gleiche Stufe mit meinen Idolen Beethoven und Brahms erhob und sich wünschte, Elgar würde etwas für die Violine komponieren. Elgar, der selbst passabel geigte, las davon in der Zeitung, griff geschmeichelt zur Feder und notierte einige Ideen. Mehrfach musste Kreisler nachhaken, bis er vier Jahre später endlich die Noten erhielt. Damit werde ich die Queen’s Hall zum Erbeben bringen, prognostizierte er – und behielt recht. Ein Jahr nach der Premiere unter Elgars Leitung sorgte Arthur Nikisch mit seinem Konzertmeister und Schwiegersohn Edgar Wollgandt als Solist im Gewandhaus für ein Nachbeben. Seitdem ist das herrliche Konzert mit den typisch Elgar’schen Nobilmente-Themen und der atmosphärischen Solokadenz nur zweimal mit dem Gewandhausorchester erklungen.

Do

19. Jun 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Werke von Johann Sebastian Bach , Arthur Honegger , Johannes Brahms

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KONZERTIEREN STATT KONKURRIEREN Den wertvollsten Gewinn musikalischer Wettbewerbe macht immer das staunend anteilnehmende Publikum. Das war vor 75 Jahren nicht anders, als die Bach-Welt an den 200.…

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KONZERTIEREN STATT KONKURRIEREN

Den wertvollsten Gewinn musikalischer Wettbewerbe macht immer das staunend anteilnehmende Publikum. Das war vor 75 Jahren nicht anders, als die Bach-Welt an den 200. Todestag des Komponisten erinnerte und am Ort der zentralen Feierlichkeiten in Leipzig erstmals der Bach-Wettbewerb ausgetragen wurde. Auch Bachs d-Moll-Konzert für drei Klaviere stand auf dem Programm, und ein prominentes Jury-Mitglied der sowjetischen Delegation übernahm einen der Soloparts: Der Bach- Bewunderer Dmitri Schostakowitsch, der im Anschluss außerdem für die erste Preisträgerin Tatjana Nikolajewa die Bach-inspirierten 24 Präludien und Fugen op. 87 komponierte.

LEUCHTTÖNE AM HORIZONT

Dass Johannes Brahms ein Kenner und Verehrer der Musik Bachs war und ihr verschiedentlich die Reverenz erwies – etwa indem er die 4. Sinfonie und damit sein sinfonisches Schaffen insgesamt mit einer Chaconne im Geiste Bachs beschloss – ist kein Geheimnis. Doch auch der Schweizer Wahl-Franzose Arthur Honegger zählte Bach zu seinen großen Vorbildern. Die 2. Sinfonie entstand zur Besatzungszeit 1941 in Paris für den Mäzen und Premierendirigenten Paul Sacher und lässt ahnen, wie sehr dem Komponisten das Weltkriegsgeschehen auf der Seele lastete. In fahle Streicherfarben kleidet Honegger die kreisenden Gedanken, dringt in fröstelnde Höhe vor und lotet bodenlose Tiefe aus, treibt Einzelstimmen auseinander und schweißt das Ensemble zur Schicksalsgemeinschaft zusammen. Erst im Finale, das von Bach’scher Polyphonie verwirbelt ist, leuchtet plötzlich Trompetenglanz auf und lässt die alles überwölbende Choralmelodie am Ende als visionäres Hoffnungs- und Versöhnungszeichen hell strahlen.