Zehn Jahre auf dem Eis

Zehn Jahre ist der Begriff »Generation Praktikum« alt.

Doch nicht erst seit zehn Jahren bieten auch die sogenannten Kulturorchester Praktika an. Wie es Musikerinnen und Musikern dort ergeht, erzählt Nora Gohlke.

Ein breites Bett mit einer amerikanischen Flagge steht verlassen auf der Bühne der Leipziger Oper. Noch ist kein Mensch zu sehen. Doch aus dem Orchestergraben dringt bereits ein Durcheinander aus Tönen. Die Musiker des Gewandhausorchesters stimmen sich dort auf die Probe für Puccinis »Madama Butterfly« ein. In der Gruppe der Streicher sitzt die Irin Neasa Ní Bhriain und schaut konzentriert auf die Noten vor sich. Die 25-jährige Musikstudentin ist seit Herbst 2014 Substitutin für Bratsche beim Gewandhausorchester. Das Substitut entspricht in der Orchesterwelt einem Praktikum und gestaltet sich von Haus zu Haus unterschiedlich. Ní Bhriain spielt durchschnittlich sieben Dienste im Monat, das heißt, sie wirkt in sieben Proben oder Aufführungen mit. Dafür bekommt sie 350 Euro und etwas noch viel Wichtigeres: die Erfahrung, in einem großen und bedeutenden Orchester wie dem des Gewandhauses zu spielen. »Ich habe jetzt bereits viel Notenliteratur kennengelernt, viele Opern gespielt. Nicht immer mit einer Probe davor«, sagt sie. »Das lernt man im Studium nicht.«

Bei den deutschen Kulturorchestern gibt es zurzeit 600 Stellen für Praktikanten. Diese Bezeichnung dient als Oberbegriff. Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV), die diese Zahl herausgibt, zählt dazu »tatsächliche« Praktikanten, aber auch Substituten wie die Bratschistin Ní Bhriain sowie Akademisten. Die Plätze können von Musikstudenten belegt werden, aber auch von Musikern, die ihr Studium bereits vollendet haben. 600 Plätze sind eine sehr hohe Anzahl. Vor allem, wenn man sie den insgesamt 9825 ausgewiesenen Planstellen in den Kulturorchestern gegenüberstellt. Bei diesem Verhältnis liegt die Frage nach einer »Generation Praktikum« in den deutschen Kulturorchestern nahe – und wo diese nach ihrer Ausbildung unterkommen soll.

Man träumt nicht davon

Mit Zahlen wie diesen müssen sich junge Musiker von Beginn ihres Studiums an auseinandersetzen, ein entsprechendes Hochschulfach könnte man »Kleine negative Zahlenkunde« nennen. Gab es 1992 deutschlandweit noch 168 Kulturorchester, sind es heute nur 131. Die Anzahl der Planstellen sank innerhalb des vergangenen Jahrzehnts um rund zehn Prozent. Dabei gibt es im weltweiten Vergleich in Deutschland immer noch recht viele. »Vor allem für Bratsche sind zur Zeit relativ viele Stellen ausgeschrieben«, sagt Ní Bhriain. »In Irland gibt es momentan nur eine freie Stelle, und die ist so schlecht bezahlt, dass man nicht mal davon träumen kann, dorthin zu gehen.« Doch die Zahl der Studienabgänger steigt kontinuierlich und liegt derzeit bei mehr als 2000 Instrumental- und Orchestermusikabsolventen jährlich. Diesen stehen bestenfalls 150 freie Stellen gegenüber.

Um überhaupt zu Probespielen für feste Stellen eingeladen zu werden, müssen die jungen Künstler Erfahrung mitbringen. »Man braucht einen Lebenslauf, der die Einladung zum Probespiel positiv beeinflusst. Praktikanten- und Akademiestellen helfen da sehr«, weiß Marco Eckertz. Als Orchestermanager des Leipziger Gewandhauses ist er für alle formellen Angelegenheiten der Praktikanten verantwortlich. Neasa Ní Bhriain kann sich noch gut an den Moment erinnern, als sie die Zusage für das Praktikum am Gewandhaus erhalten hat. Auf der Hinterbühne wartete sie mit ihren Mitbewerbern auf das Ergebnis des Vorspiels. »Ich habe mich natürlich gefreut. Aber ich hatte gleichzeitig ein unbequemes Gefühl. Zwei von meinen Kommilitonen hatten auch vorgespielt, und ihnen hätte ich es auch gegönnt.« Die Irin hat bereits mit drei Jahren begonnen, Geige zu spielen. 2008 kam sie nach Deutschland, um an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) in Rostock zu studieren. Dort stieg sie 2010 auf Bratsche um und studiert nun im zweiten Semester den Master Viola Solo an der HMT in Leipzig. Sie bedauert es, dass ihr Substitut am Gewandhausorchester nun zum Ende der Spielzeit vorbei ist.

Man hält schön die Klappe

Nicht alle Musiker sind so zufrieden mit ihrem Praktikum wie Neasa Ní Bhriain. Problematisch wird es, wenn der Praktikant als billiger Ersatz eines professionellen Musikers dient. Diese Erfahrung hat die Oboistin Sandra Sinsch gemacht. Ihre erste Praktikantenstelle erhielt sie im Alter von 19 Ende der 90er Jahre bei der Rheinischen Philharmonie Koblenz. Für 1000 D-Mark sollte sie 15 Dienste im Monat absolvieren. »De facto waren es aber immer mehr – im Grunde das volle Deputat«, erinnert sich die Musikerin. »Es gab dort keine festangestellte zweite Oboe. Das heißt, der Praktikant hat die ganzen Jobs gemacht.« Die Ausbildung von Sandra Sinsch fiel in eine Zeit, in der gerade kleinere und mittlere Orchester mit Stellenabbau zu kämpfen hatten. Die Rheinische Philharmonie Koblenz möchte sich zu diesen Umständen nicht äußern. Doch es ist kein Geheimnis, dass die Ensembles die entstandenen Lücken oft mit Nachwuchsmusikern zum Dumpingpreis gefüllt haben. Viel Zeit für sich selbst blieb der Oboistin bei der hohen Arbeitsbelastung nicht. Es sei ein Leben auf der Autobahn, im Orchestergraben oder in einem Zimmer in der Hochschule gewesen. »Aber man hält ja schön die Klappe, weil man es sich nicht verderben will für das spätere Leben«, sagt sie. »Außerdem wurde mir immer erzählt, ich solle dankbar sein, dass ich so viel lernen dürfe.«

Sandra Sinsch hat bereits während ihres Studiums ein Probespiel gewonnen. Das hat es ihr früh ermöglicht festzustellen, dass sie nicht ihr gesamtes Arbeitsleben im Sinfonieorchester verbringen mochte. Also sattelte sie auf historische Aufführungspraxis und orientalische Musik um. Nun lebt die 38-Jährige in Istanbul, wo sie in einem Kammermusikensemble spielt und als Dozentin am Staatskonservatorium für türkische Musik arbeitet. Die physische und psychische Distanz zum deutschen Orchestersystem ermöglichen es ihr eher als den jungen Musikern im Bewerbungsprozess hierzulande, über schlechte Bedingungen für Berufsanwärter zu sprechen. Sinsch schreibt auch für das Fachmagazin Das Orchester und hat sich im Rahmen ihrer Recherchen oft mit der Situation von Berufsanfängern auseinandergesetzt. »Ich kenne genug Leute, die sich von einer Praktikantenstelle zur nächsten gehangelt haben, bis es mit der Festanstellung geklappt hat oder die ›magische 30‹ erreicht war«, sagt Sinsch. »Aus der Sicht der Orchester sieht es leider besser aus, wenn jemand durchgängig in einem Klangkörper beschäftigt ist statt zwischendrin freischaffend.« Orchesterpraktikantenstellen, vor allem bei mittleren und kleineren Orchestern, seien für Sandra Sinsch deshalb »Ausbeutung unter dem Deckmäntelchen der Ausbildungsförderung«.

Man weiß, was da los ist

»In der Vergangenheit ist es vorgekommen, dass kleinere Orchester nicht so genau hingeguckt haben, wie ein Praktikant eingesetzt wurde«, bestätigt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens, 56. »Wenn ein kleines Orchester, was keine Tuba und keine Harfe hat, Tuba und Harfe als Praktikumsstellen ausschreibt, dann weiß man, was da los ist«, fügt er hinzu. Namen möchte er keine nennen. Inzwischen sei aber eine sehr hohe Sensibilität vorhanden. Im vergangenen Jahr hatte beispielsweise das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg einem Trompete-Praktikanten eines ostdeutschen Orchesters eine Stelle zugesprochen, weil er wie ein festangestellter Orchestermusiker zum Dienst eingeteilt worden war. »Das Stichwort ist: Die Ausbildung muss im Vordergrund stehen und nicht das Ableisten von Diensten«, betont Mertens.

Die Bedingungen mögen sich verbessert haben. Sandra Sinsch aber denkt, dass die Generation Praktikum nach wie vor existiere. Denn ein »unbeschriebenes Blatt« erhalte seltener eine Einladung zum Probespiel. Auch die hohe Zahl der Praktikantenstellen spreche dafür, dass viele junge Musiker weiterhin unterbezahlt in ungesicherten beruflichen Verhältnissen lebten. Marco Eckertz, Ende 40 und seit zwölf Jahren Orchestermanager des Gewandhauses, hat ein anderes Verständnis von dem Begriff »Generation Praktikum«: »In Bereichen, in denen die Bezeichnung oft fällt, wie beispielsweise Design oder Photographie, ersetzen die Praktikantenjobs ja die eigentlichen Stellen. Damit kann man aber die Praktikantenstellen bei Orchestern nicht vergleichen.« Denn bei den Ensembles sollten die Auszubildenden nicht die Arbeitsplätze der festangestellten Musiker einnehmen. Außerdem müssten die Bewerber auch für einen Praktikumsplatz ein Probespiel absolvieren. Wenn aber ein Student ein Praktikum nach dem anderen gewinne, jedoch nie eine feste Stelle, dann laufe etwas falsch, denkt Eckertz. Zumindest in größeren Orchestern wie dem in Leipzig komme das nicht vor. Nach seiner Ansicht regelt sich der Markt somit über die Qualifikationen der jungen Musiker selbst.

Man müsste sonst selbst ...

Einmal im Jahr wird der Probensaal des MDR für die Leipziger Schulkonzerte geöffnet. Hochschuldozent Christoph Sramek, 64, lädt zusammen mit einigen Mitgliedern des MDR-Sinfonieorchesters das junge Publikum zu einer »Entdeckungsreise auf den Instrumenten« ein. Zwischen den Musikern sitzt Martin Ackermann und steuert von seinem Platz aus die programmbegleitende Power-Point-Präsentation. Der 26-Jährige studiert seit fünf Jahren Klarinette in Leipzig und hat seit Januar einen Zeitvertrag bei der Vogtland-Philharmonie Greiz-Reichenbach. Mit der Präsentation bei den Schulkonzerten hilft er Christoph Sramek ehrenamtlich aus. Sein Traum ist es, im Gewandhausorchester zu spielen. Um diesem ein Stück näher zu kommen, hat er sich um einen Platz in der Mendelssohn-Orchesterakademie in Leipzig beworben. 

Die Orchesterakademie ist ein gemeinsames Projekt der HMT Leipzig und des Gewandhausorchesters. In diesem Jahr feiert sie ihr zehnjähriges Bestehen. Angefangen mit sechs Studienplätzen, sollte die Akademie die Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Gewandhaus stärken. Inzwischen werden 20 Studienplätze für jeweils einen Zeitraum von zwei Jahren ausgeschrieben. Die Akademisten leisten in dieser Zeit 15 Dienste im Monat. Sie bekommen Einzel- und Kammermusikunterricht von Mentoren und werden auf Probespiele und Konzerte an den drei verschiedenen Spielorten Oper, Gewandhaus und Thomaskirche sowie auf die Tourneen vorbereitet. Ein Platz in der Orchesterakademie, vor allem der Unterricht von den Gewandhausmusikern, sei für ihn Gold wert, sagt Martin Ackermann. »Das wäre für mich eine sehr besondere Vorbereitung auf das Berufsleben. Denn man lernt von diesen Kollegen in relativ kurzer Zeit, was man sich sonst selbst innerhalb von mehreren Jahren erarbeiten müsste.«

Dann wird man eingeladen

Gleichzeitig mit dem Jubiläum der Orchesterakademie laufen die anderen Praktikantenstellen am Gewandhaus aus. Die Bratschistin Ní Bhriain ist eine der letzten Substituten. Weil die Ausbildung an den Musikhochschulen immer verschulter wurde, haben viele Orchester in den letzten Jahren Akademien eingerichtet. Gerade im Bereich der Oper fehle den Musikhochschulabsolventen die Praxis, urteilt Gerald Mertens von der DOV. Die Gründung der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker im Jahr 1972 war eine erste Reaktion auf diese Entwicklung. Inzwischen haben viele andere Orchester nachgezogen. Allein 14 der 31 Orchesterakademien in Deutschland wurden in den letzten acht Jahren gegründet. Dieser Wandel bietet im Idealfall beiden Seiten Vorteile: Die jungen Musiker können praktische Erfahrungen sammeln und bestenfalls auch zwischen zusätzlichen Ausbildungsangeboten auswählen. Die Orchester dagegen haben die Möglichkeit, den Nachwuchs nach ihren Vorstellungen zu formen und ihre jeweils spezielle Klangtradition weiterzugeben. »Diese Art der Ausbildung ist viel besser. Man bekommt einen ›fertigeren‹ Berufsanfänger«, begründet Marco Eckertz die Konzentration des Gewandhauses auf die Akademisten. Mit dem umfassenden Ausbildungskonzept erledige sich für das Konzerthaus auch der Vorwurf, billig Aushilfen zu beschäftigen. »Wir wollen ausbilden. Am liebsten für uns selbst. Wir freuen uns immer, wenn ein Akademist bei uns ein Probespiel gewinnt.«

Ein Akademieplatz ist zur regulären Station im Lebenslauf von Nachwuchsmusikern geworden. Und sogar noch mehr: »Die Akademien sind inzwischen ein bedeutendes Qualitätsmerkmal im Bewerbungsprozess«, schätzt DOV-Geschäftsführer Mertens ein. Auch Orchestermanager Eckertz hebt die Rolle der Akademien hervor: »Wenn man eine Akademiestelle beim Gewandhausorchester oder bei den Berliner Philharmonikern gehabt hat, weiß man, dass man zu jedem Orchesterprobespiel eine Einladung bekommt.« Etwas kritischer sieht es Johannes Maria Schatz, 48. Er ist Musical-Produzent und Vorsitzender des Vereins »Art but fair«, der gegründet wurde, um Dumping-Löhne im Bühnenbetrieb öffentlich zu machen und sich der Ausbeutung von Musikern und Schauspielern zu widersetzen. Gerade habe er im Fall einer Opernakademie erlebt, dass diese vor allem gegründet worden sei, um billig an Künstler heranzukommen. »Wenn das in einer Orchesterakademie ähnlich gehandhabt wird, dann ist es im Grunde genommen nichts anderes als das Ausnutzen der Absolventen oder jungen Studenten, um Planstellen mit Praktikanten zu besetzen und nicht mehr teuer nach Tarif zu bezahlen.« Konkrete Fälle kann er keine nennen, da bisher zu Orchesterakademien keine Beschwerden eingegangen seien. Insgesamt sieht Schatz es jedoch kritisch, dass »die Ausbildungsbiographien der jungen Musiker im Vergleich zu früher immer länger werden«.

Man fragt sich, warum

Die Akademieplätze sind hart umkämpft. Bei der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker treffen zwischen 25 und 180 Bewerbungen pro Instrument ein. Im Gewandhaus gab es in diesem Jahr im Durchschnitt knapp 80 Bewerber pro Platz. Der Klarinettenstudent Martin Ackermann ist sich der großen Konkurrenz bewusst. Deshalb hat er mehrere Alternativen im Kopf. »Ich werde mich auf alle Fälle für den Master an der HMT Leipzig und auch auf andere Akademie- und Praktikantenstellen bewerben.« Den Master möchte er nutzen, um eine feste Stelle zu finden. Aber auch seine Pädagogikausbildung will er vertiefen. »Damit ich im Notfall, wenn ich keine Orchesterstelle bekomme, zumindest im Lehramt unterrichten kann.«

Die Frage nach Alternativen wird unter den jungen Berufsmusikern immer bedeutender. Denn nicht nur die Zahl der Absolventen, sondern auch die Anzahl der Praktikanten- und Akademieplätze übersteigt die der freien Stellen um ein Vielfaches. Doch Orchestermanager Eckertz ist nicht der Meinung, dass an den Akademien zu viele Nachwuchsmusiker ausgebildet werden. »Wenn nur so viele Musiker ausgebildet würden, wie die Orchester brauchen, hieße das ja, dass vielleicht auch diejenigen, die nicht die Qualifikationen haben, irgendwann eine Stelle bekommen. Und das kann es nicht sein.« Deshalb werde es auch Akademisten geben, die nie eine Stelle bekommen. Das gehöre zum normalen Auswahlprozess, sagt Marco Eckertz. Die Verantwortung liege eher bei den Hochschulen. Die müssten die Studenten ehrlicher über ihr Können und den Stellenmarkt aufklären. »Bei den Aufnahmeprüfungen für die Akademie spielen teilweise Absolventen vor, bei denen wir uns fragen, warum ihnen niemand während ihres Studiums gesagt hat, dass sie nicht die Qualität oder die Begabung für ein Musikstudium haben.«

Man steht auf dem Eis

Oft werden in Berichten über den Nachwuchs die begehrten festen Stellen dem freischaffenden Arbeiten als Extreme gegenübergestellt und die Berufsanfänger entweder als bemitleidenswerte Verlierer von Probespielen oder als Ausnahmetalente abgestempelt. Doch kann es von Nachwuchsmusikern nicht nur zwei Typen geben. Das zeigt die Biographie der Oboistin Sandra Sinsch, die nach ihrem Studium einen neuen Weg eingeschlagen hat. Und das zeigen die Biographien von Neasa Ní Bhriain und Martin Ackermann. Beide konnten in ihrer jungen Karriere bereits Erfolge verbuchen. Gleichzeitig ist es noch offen, wie es weitergeht. Auch für Ní Bhriain hieße die Alternative Unterrichten oder als freischaffende Musikerin zu arbeiten. Die Bratschistin will die Zeit nach ihrem Praktikum aber vor allem nutzen, um sich auf die Probespiele um feste Stellen vorzubereiten und ihren Master zu beenden. Die Jahre zwischen der Entscheidung, eine Karriere als Musikerin einzuschlagen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man tatsächlich damit Geld verdient, empfindet sie als extrem unsicher. »Klar, nichts ist sicher im Leben. Aber in der Musikwelt steht man zehn Jahre lang auf einer Eisfläche.« Die Aussicht auf eine Stelle im Orchester ist es ihr jedoch wert, das auszuhalten.