Aaron Copland — Appalachian Spring - Suite
Maurice Ravel — Konzert für Klavier und Orchester G-Dur
Pause
Leonard Bernstein — Chichester Psalms
Maurice Ravel — 2. Suite aus dem Ballett "Daphnis et Chloé"
Konzerteinführung um 19.15 Uhr - Schumann-Eck
Preise: 69/53/42/32/21/5 EUR
Abos: Grosses Concert II, Horizont 21, Vario 4, 6, 8, Vis-a-Vis
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Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig
DIE DIRIGENTIN SPRICHT: MARIN ALSOP ÜBER LEONARD BERNSTEIN
"Als ich 9 Jahre alt war, erlebte ich Bernstein bei einem seiner Young People’s Concerts mit New York Philharmonic. Von diesem Moment an war ich überzeugt, dass Dirigieren das einzige auf der Welt ist, was ich tun wollte. Das allein wäre schon ein unermesslich großes Geschenk. Doch als ich 31 Jahre alt war, nahm er mich unter seine Fittiche und weihte mich in Herz und Seele des Dirigierens ein. Bernstein sagte mir immer, dass ein Komponist sein ganzes Leben damit verbringe, dasselbe Stück zu schreiben und dabei immer aufs Neue versuche, dieselben unbeantwortbaren Fragen zu beantworten."
DER KOMPONIST SPRICHT: LEONARD BERNSTEIN ÜBER DIE CHICHESTER PSALMS
"Zu Beginn ein Choral, der den Frieden beschwört; dann ein wilder und freudiger Tanz, in davidischem Geist. Der zweite Teil besteht hauptsächlich aus Psalm 23 mit einem Knabensolo und Harfe, rauh unterbrochen von Drohungen mit Krieg und Gewalt. Dieser Satz endet ohne Lösung des Gegensatzes von Vertrauen und Furcht. Der dritte Teil beginnt mit einem orchestralen Vorspiel, das auf dem einleitenden Choral beruht. Die zuversichtlichen Harmonien sind ins Qualvolle gewendet. Plötzlich ist die Spannung gelöst und der Chor singt schlicht und friedlich, fast volkstümlich, eine Art Liebesduett zwischen den Männern und Knaben. In dieser Atmosphäre von Demut erklingt eine choralartige Coda – ein Friedensgebet."
DER PIANIST SPRICHT: JAVIER PERIANES ÜBER EIN IDEALES KONZERT
"Einen Abend mit grenzenloser Kunst, an dem man alle verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen zugleich erleben könnte, eine Art Multimediashow mit Musik, Skulptur, Literatur, Film, Malerei, Theater...", davon träumt der spanische Pianist, der im Großen Concert mit Ravels Klavierkonzert debütiert. Für dieses Werk muss man keinen multimedialen Aufwand betreiben: Ravels farbenprächtige Musik, entstanden unter dem Eindruck einer viermonatigen Amerikatournee und Begegnungen mit dem Jazz, ruft selbst eine Bilderflut vors innere Auge. Ursprünglich hatte der Komponist den virtuosen Solopart für den Eigengebrauch gedacht. Doch letztlich überließ er ihn Marguerite Long, der herausragenden Interpretin auch der Klavierwerke von Debussy und Fauré. Sie spielte unter Ravels Stabführung 1932 in Paris die Uraufführung. Als seien Dirigat und Solopart jeweils nicht schon anspruchsvoll genug, übernahm der vielbegabte Leonard Bernstein, der das rhythmisch mitreißende Werk liebte, beides in Personalunion.