Maurice Ravel — Ma mère l'oye (Bearbeitung für Orchester)
Richard Strauss — Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur
Pause
Wolfgang Amadeus Mozart — Sinfonie C-Dur KV 425 ("Linzer")
Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck
Preise: 73/55/45/34/22/6 EUR
Flexpreise: 80/61/50/37/24/7 EUR
Donnerstag Ermäßigung für Berechtigte
Präsentiert von Leipziger Volkszeitung
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig
MUSIK VERBINDET
Sie galoppierte am Strand entlang, getragen von den kraftvollen, rhythmischen Bewegungen des Pferdes, spürte den Wind im Gesicht und ließ den Blick über die Weite des Meeres schweifen. In diesem Moment verließ das bemannte Raumschiff links neben ihr die Erdatmosphäre, rechts trafen sich drei beste Freunde, von denen zwei bereits gestorben waren, hinter ihr entstand ein Sonett, vor ihr eine Einkaufsliste. Während in Reihe zwei ein Traumtor den Sieg sicherte, zitterte man wenige Plätze weiter noch um den Einzug ins Wimbledon-Finale. Das Parkett verwandelte sich in eine Karibik-Insel, die Saalempore Mitte gab den Blick auf ein atemberaubendes Bergpanorama frei und im Rang genoss man das Nachtleben von San Francisco und die cremigste Schwarzwälder Kirschtorte aller Zeiten, tauchte zu einem zauberhaften Korallenriff und genoss den Sonnenuntergang im Heisluftballon. Und wo warst Du heute im Konzert?
WIR VERSTEHEN UNS
Schlussakkord, Applaus, Pause. ≫War das nicht traumhaft?≪ – ≫Ein phantastischer Pianist! Dieses kraftvoll-elegante Spiel, stürmisch und mit rhythmischem Elan!≪ – ≫Fast überirdisch schon...≪ – ≫Ja, und so innig das zärtliche Piano...≪ – ≫Ein Gedicht! Formvollendet, klar und bis ins letzte Detail hochpoetisch gestaltet.≪ – ≫...und alles auswendig! ≪ – ≫Diese Treffsicherheit!≪ – ≫In der Tat! und welch brillanter Aufschlag!≪ – ≫Anschlag meinst Du, Schatz.≪ – ≫Oh, natürlich...≪ – ≫Der langsame Satz verströmte eine unglaubliche Ruhe; paradiesisch, diese Bläsersoli!≪ – ≫Und dann dieses erhabene Finale – für mich der Gipfel!≪ – ≫Pulsierend, lebendig, leidenschaftlich und romantisch zugleich...≪ – ≫Ich liebe den satten Hornklang und den Schmelz der Streicher.≪ – ≫Man mochte sich ganz in diesen schillernden Farben- und Formenreichtum versenken. ≪ – ≫...und von den Melodien forttragen lassen...≪ Und worüber sprichst Du, wenn Du über Musik redest?
TRIANGELPERLENKETTEN UND K LANGGLANZPOLITUR
Gesprächsthema Nr. 1 in Leipzigs Musikwelt war Anfang 1857 der Neutöner aus dem nahen Weimar. Franz Liszt gastierte wieder einmal im Gewandhaus – im Gepäck sein 1. Klavierkonzert. Liszt dirigierte, Hans von Bülow brillierte, die Musik polarisierte. In nur 20 Minuten fliegen die atemberaubend vielen Noten vorüber – nicht wenige kommen von einem kuriosen Co-Solisten: der Solo-Triangel. Nur einen einzigen, doch nicht minder diskussionswürdigen Schlag platziert das Becken im Adagio von Bruckners grandioser 7. Sinfonie. Der glanzvolle Höhepunkt erinnert bis heute daran, dass der Sinfoniker seinen Durchbruch der Leipziger Uraufführung dieses Werks mit dem Gewandhausorchester unter dem kongenialen Kapellmeister Arthur Nikisch verdankt, der um Verbesserungsvorschläge nie verlegen war und für manchen musikgeschichtsträchtigen Knalleffekt sorgte.