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06. Mai 2025

19 Uhr
Schaubühne Lindenfels

Eintritt frei

Drei Komponisten debattieren über alle Zeitgrenzen hinweg über das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft – der Intendant des Bachfests Michael Maul, der Präsidenten der deutschen…

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Drei Komponisten debattieren über alle Zeitgrenzen hinweg über das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft – der Intendant des Bachfests Michael Maul, der Präsidenten der deutschen Schostakowitsch-Gesellschaft Bernd Feuchtner und Gewandhaus-Dramaturgin Ann-Katrin Zimmermann leihen ihnen so kreativ wie kenntnisreich ihre Stimme. Bach, Beethoven und Schostakowitsch kommunizieren in ihrer Kunst Botschaften von großer Tragweite und alle drei stoßen sich an den Verhältnissen ihrer Zeit. Sie wurden und werden politisch vereinnahmt, bedienen Aufträge und liefern Gelegenheitsstücke – und schaffen zugleich Werke mit allerhöchstem Kunstanspruch. Die drei Kollegen werden also reichlich Gesprächsstoff mit Transferpotenzial für unsere Gegenwart haben. Es steht weniger die Wissenschaft im Vordergrund, als das Gedankenexperiment, die Interaktion und der lebendige Zugang zu den drei Persönlichkeiten und ihrer Zeit.

 

Bach wird mit Leipzig-Bezug von seinen Erfahrungen mit geistlicher und weltlicher Musik und ihrem Kontext, von höfischen und städtischen Arbeitgebern, von verschiedensten Anforderungen, Auftragslagen, Erwartungen, von Status des Künstlers und Rolle der Musik im Weltbild seiner Zeit berichten. Beethoven erlebt den Umbruch von feudaler zu bürgerlicher Gesellschaft, ist von der Aufklärung geprägt, beobachtet die Zeitgeschichte um Napoleon, setzt sich mit Geistesgrößen seiner Zeit auseinander und einerseits hohe öffentliche Aufmerksamkeit, ist im gesellschaftlichen Umgang aber durch sein schwindendes Gehör beeinträchtigt. Schostakowitsch wiederum kennt Sonnen- und Schattenseiten politischer Gunst und Unterdrückung, existenzielle Gefahr und öffentliche Auszeichnungen. Er beschreitet in seiner Kunst unterschiedliche Wege, um mit dem politischen und gesellschaftlichen Erwartungen und dem Druck umzugehen – gerade in Gattungen, die Beethoven geprägt hat, und mit einem Chiffren-System operierend, das auch von B-A-C-H inspiriert ist.

Eintritt frei