Versöhnungsbedürftig Wie sehr die herrliche Musik Robert Schumanns um Anerkennung ringen musste, ist heute schwer vorstellbar. Dass seine einzige Oper Genoveva nach der Leipziger Uraufführung, die…
Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck
Preise: 73/55/45/34/22/6 EUR Flexpreise: 80/61/50/37/24/7 EUR Es gilt 2-G-Plus mit FFP2-Maske.
Präsentiert von Sparkasse Leipzig
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig
Versöhnungsbedürftig
Wie sehr die herrliche Musik Robert Schumanns um Anerkennung ringen musste, ist heute schwer vorstellbar. Dass seine einzige Oper Genoveva nach der Leipziger Uraufführung, die der Komponist selbst dirigierte, vernichtende Kritik einstecken musste, lässt sich noch auf Schwächen des Librettos schieben. Doch der Ouvertüre erging es zuvor im Gewandhaus kaum besser. Am härtesten traf es Schumanns 1853 in Windeseile komponiertes Violinkonzert. Nach einer enttäuschenden Probe mit dem Gewandhausorchester wurde es still um das weder gedruckte noch öffentlich aufgeführte Werk, bis es 1937 plötzlich als Ersatz für Mendelssohns beliebtes, gewaltsam zum Verstummen gebrachtes Pendant herhalten musste. Das Gewandhausorchester weckte Schumanns Violinkonzert unter Kurt Masur mit Konzertmeister Karl Suske als Solist 1988 aus dem Dornröschenschlaf. Auch mit Brahms’ Musik fremdelte das Leipziger Publikum lange. Als er wenige Wochen nach der Wiener Premiere seine mitreißend, tragisch, melancholisch und warm tönende, leise verklingende 3. Sinfonie im Gewandhaus leitete, brach das Eis.