Grosse Concerte
Gewandhausorchester, Andris Nelsons Dirigent
Klaus Florian Vogt Tenor
Richard Wagner — Ouvertüre zur Oper "Tannhäuser" WWV 70
Richard Wagner — Inbrunst im Herzen, wie kein Büßer noch – Rom-Erzählung aus der Oper "Tannhäuser" WWV 70
Richard Wagner — Vorspiel zum 3. Aufzug der Oper "Tristan und Isolde" WWV 90
Richard Wagner — Dünkt dich das? – aus dem 3. Aufzug der Oper "Tristan und Isolde" WWV 90
Richard Wagner — O diese Sonne! Ha, dieser Tag! – aus dem 3. Aufzug der Oper "Tristan und Isolde" WWV 90
Pause
Richard Wagner — Ritt der Walküren aus der Oper "Die Walküre" WWV 86B
Richard Wagner — Winterstürme wichen dem Wonnemond – Arie aus der Oper "Die Walküre" WWV 86B ("Siegmunds Liebeslied")
Richard Wagner — Daß der mein Vater nicht ist – aus dem 2. Aufzug der Oper "Siegfried" WWV 86C
Richard Wagner — Selige Öde auf sonniger Höh! – aus dem 3. Aufzug der Oper "Siegfried" WWV 86C
Richard Wagner — Morgendämmerung und Siegfrieds Rheinfahrt aus der Oper "Götterdämmerung" WWV 86D
LEBENSVERÄNDERND
Ist nicht Tannhäusers Dasein, ist nicht unser ganzes Leben eine große Pilgerreise? Umgeben von Versuchungen – großen und kleinen – sind wir unterwegs auf der Suche nach etwas Höherem, etwas Sinnstiftendem: nach Erlösung. Für Andris Nelsons war die frühe Begegnung mit Wagners Tannhäuser ein Schlüsselerlebnis. Als Fünfjähriger, der von Musik umgeben in Riga aufwuchs, besuchte er erstmals die Oper, an der später seine Karriere als Trompeter und Dirigent beginnen sollte: Vermutlich habe ich hier zum ersten Mal geahnt, welche ungeheure Wirkung von Musik ausgehen kann – und den Wunsch verspürt, der mich heute als Dirigent antreibt: Menschen mit Musik zu bewegen und positiv lebensverändernde Erfahrungen zu ermöglichen.
TODBRINGEND
Tannhäusers Rom-Erzählung ist alles andere als eine Heldengeschichte. Der reuige Sünder sucht Vergebung – und erfährt, dass er keine Aussicht auf Erlösung hat. Was die Kirche verweigert, wird ihm letztlich durch Elisabeths selbstopfernde Liebe zuteil. Wenn Tristan im dritten Akt erwacht, weiß auch er wenig Ruhmreiches zu berichten. Der schwer Verwundete deliriert, alles ist dunklem Vergessen anheimgefallen, nur seine Liebe zu Isolde leuchtet sonnenhell. Vereint werden sie jedoch erst im Tode sein. Scheiternde Helden und sich opfernde Gefährtinnen – so lässt sich auch die Ring-Handlung von
vier langatmigen Abenden auf einen Atemzug verkürzen.
SANGESFROH
Einsam steht er heute Abend da, der Wagner-Tenor in seiner stimmlichen Herrlichkeit, beschienen vom Wonnemond, während all die klugen Frauen, die Erdas dieser Erde, die emanzipierten Elisabethen, die tristen Isolden, die fiesen Frickas, die nörgelnden Nornen und neckischen Rheintöchter betreten
schweigen. Für fünf Minuten dürfen immerhin ein paar wortlose Walküren stracks vorüberreiten – dann gehört die Bühne wieder dem mitteilsamen Helden, der diese Spielzeit gleich zweimal sein gewaltiges Organ gegen Winterstürme erhebt. Ungestört schippert er rheinauf- und abwärts, denn auch die bösen Bässe, die ihm im wirklichen Opernleben nachstellen, haben heute nichts zu singen.
Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Vorverkauf für Abonnenten und
GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr
Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr
Abos:
VARIO,
Serie II
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig