Do

18. Sep 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr

Werke von Franz Liszt , Johann Sebastian Bach , Anton Bruckner

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ZYKLISCHES KOMPILIERENZyklischer Zusammenhalt kann musikalisch auf unterschiedliche Weise verwirklicht sein. Die Idee, ästhetische Einheit herzustellen, die über das Einzelstück hinausgreift und…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Herbert Blomstedt Dirigent

Michael Schönheit Orgel

Werke von Franz Liszt , Johann Sebastian Bach , Anton Bruckner

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr
Abos: VARIO, Serie I

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

ZYKLISCHES KOMPILIEREN
Zyklischer Zusammenhalt kann musikalisch auf unterschiedliche Weise verwirklicht sein. Die Idee, ästhetische Einheit herzustellen, die über das Einzelstück hinausgreift und Gemeinschaft
innerhalb einer Gruppe individueller Sätze stiftet, wird in unserem Kulturkreis früh in liturgischen Zyklen greifbar, wenn etwa mehrstimmig vorgetragene Mess-Gesänge durch einen gemeinsamen
Cantus firmus miteinander verbunden sind. Diese Technik der Renaissance wirkt in barocken Choralkantaten weiter, die Bach darüber hinaus zum Jahreszyklus ausweitet, vereint durch die besondere Kompositionstechnik. Bei Bach expandiert das Zyklische zum Enzyklopädischen: Das Prinzip zyklischer Werkzusammenstellung nach Tonarten, wie es in Drucken und Opus-Gruppen etabliert war, dekliniert er anhand von Präludium-Fuge-Paaren durch das gesamte Tonartensystem. Seien es Kompendien-artige Handschriften, Drucke oder Tonträger: Medien befeuerten immer schon das Denken in zyklisch vereinten Werkgruppen.


ZYKLISCHES INTERPRETIEREN
Mit Aufführungs- und Aufnahmezyklen verbindet sich die Vorstellung, dass sich Werke einer bestimmten Gruppe – etwa die Sinfonien Bruckners – gegenseitig erhellen. Die Wahrnehmung der gesamten Gruppe gewährt besonders intensiven Zugang zum Einzelstück, und aus der Summe singulärer Eindrücke erwächst umfassendes Verständnis. Das Gewandhausorchester war schon zu Beethovens Zeit Pionier zyklischer Darbietung von Werkgruppen in einheitlicher interpretatorischer Handschrift. Es blieb dieser Tradition mit den bahnbrechenden ersten Sinfonie-Zyklen Bruckners und Schostakowitschs treu. In den zurückliegenden Jahrzehnten verging kaum eine Spielzeit ohne Zyklus.


ZYKLISCHER WANDEL
Mehrmals hat Blomstedt den Kreis der neun autorisierten Sinfonien Bruckners bereits ausgeschritten – mit jedem Orchester, in jedem Saal, vor jedem Publikum, zu jeder Zeit klingt und wirkt es anders. Wenn unser Ehrendirigent – so Gott will – Bruckners letzte, unvollendet gebliebene Sinfonie nun erneut interpretiert, wird er in sein 99. Lebensjahr eingetreten sein. Er und Bruckner haben sich auf dieser Welt nur um gut 30 Jahre verpasst. Musikalisch sind sie einander auf einzigartige Weise nahegekommen.

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr