»Tabula rasa« – im Lateinischen bedeutet das »leere Tafel«, »reinen Tisch machen« oder »neu anfangen«. In der Philosophie steht der Begriff für die Idee, dass der Mensch ohne vorgeprägtes Wissen zur Welt kommt und alles durch Erfahrung entsteht. Arvo Pärt wählte diesen Titel bewusst: Sein Werk markiert den radikalen Neuanfang einer Musik, die alles Überflüssige hinter sich lässt und zur Essenz zurückkehrt. In diesem Konzert begegnet diese Klarheit der leidenschaftlichen Virtuosität Sergej Rachmaninoffs. Zwei Welten, die gegensätzlicher kaum scheinen, aber doch dasselbe Ziel verfolgen: eine zeitlose Klangsprache, die unmittelbar zur Seele spricht und über Stil und Epoche hinausweist. Es war unerhört, was Arvo Pärt 1977 nach Jahren des kompositorischen Schweigens mit »Tabula Rasa«, einem Doppelkonzert für zwei Violinen, Streichorchester und präpariertes Klavier, vorlegte. Zwei Soloviolinen, ein präpariertes Klavier und Streichorchester verschmelzen hier zu einer fast überirdischen Einheit – ein Stück, das schon bei seiner Uraufführung zum Klassiker wurde. Dirigent Paavo Järvi betont: »Das Werk ist einzigartig in seiner musikalischen Sprache«. Und er wünscht dem Publikum: »Seien Sie einfach offen und hören Sie sowohl auf die Schönheit der Klänge als auch auf die Stille.«
Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos:
VARIO,
Serie IV
Gefördert durch die Stiftung Zukunft Gewandhaus zu Leipzig
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig