Fr

03. Okt 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr

Werke von Arvo Pärt , Sergej Rachmaninoff

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KONZENTRIERT AUFS WESENTLICHEIn den 1970er Jahren entwickelte Arvo Pärt den Stil, für den er berühmt wurde und den er »Tintinnabuli « (Glöckchen) taufte. Auseinandersetzung mit der Musik des…

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Grosse Concerte

Fokus: Gewandhauskomponist Arvo Pärt

Gewandhausorchester, Paavo Järvi Dirigent

Midori Violine, Renaud Capuçon Violine

Werke von Arvo Pärt , Sergej Rachmaninoff

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr
Abos: VARIO, Serie IV

Gefördert durch die Stiftung Zukunft Gewandhaus zu Leipzig

Gefördert durch die Stiftung Zukunft Gewandhaus zu Leipzig

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

KONZENTRIERT AUFS WESENTLICHE
In den 1970er Jahren entwickelte Arvo Pärt den Stil, für den er berühmt wurde und den er »Tintinnabuli « (Glöckchen) taufte. Auseinandersetzung mit der Musik des Mittelalters und radikale Konzentration in Abkehr von einer reizüberfluteten Welt brachten ihn dazu, im Wortsinn tabula rasa zu machen. Pärt begann noch einmal neu, vom sprichwörtlich unbeschriebenen Blatt. Aus dem »bad boy« der Avantgarde wurde der kultisch verehrte »wise man« ganz anderer, wahrhaft neuer Musik, beschreibt es sein Landsmann und Freund Paavo Järvi. Unter den ersten Werken dieses auf Dreiklängen, Diatonik und ruhigem Zeitmaß beruhenden Stils waren Fratres und Tabula rasa aus dem Jahr 1977. Letztere gelangte mit Gidon Kremer, Tatjana Gridenko und Alfred Schnittke in Tallinn
zur Uraufführung. Die Musikwelt stand still und hielt den Atem an.


REDUZIERT AUFS EINZELNE
Dieser Minimalismus ist erschütternd, bekennt Renaud Capuçon. Einen großen Künstler erkennt man daran, dass er Stille hör- und erlebbar machen kann. Bei Pärt ist die Stille präzise strukturiert. In Tabula rasa sind die Pausen erst lang und werden allmählich kürzer: Jedes Mal ein Takt weniger… Pärt hat in diesem Stil zu sich selbst gefunden: Hier bin ich, allein mit der Stille. Ich habe festgestellt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton wirklich schön gespielt wird. Dieser einzige Ton, ein lautloser Taktteil oder ein Augenblick der Stille trösten mich.
Ich möchte meine Musik mit weißem Licht vergleichen, das alle Farben enthält. Allein ein Prisma kann die Farben herauslösen und sichtbar machen; einem solchen Prisma ist der Geist des Hörers vergleichbar.


GESTEIGERT ZUM ÄUSSERSTEN
Opulente Klangfülle eines ebenfalls aus der Zeit Gefallenen, überaus erfolgreichen Komponisten flutet hernach den Pärt-purifizierten Gewandhaus-Saal. Das Fiasko seiner 1. Sinfonie hatte den unentschieden zwischen Pianisten-, Dirigenten- und Komponistenkarriere hin- und hergerissenen Rachmaninoff in eine existenzielle Krise gestürzt. Der zweite Beitrag zur gewichtigsten Gattung der
Instrumentalmusik ließ dann 12 Jahre auf sich warten. Als die 2. Sinfonie 1908 uraufgeführt wurde, empfing man das Werk des mittlerweile gefeierten Virtuosen begeistert. Rachmaninoff
war mit dem 2. Klavierkonzert der Durchbruch gelungen, und die 2. Sinfonie wurde dem selbstkritisch Tüftelnden bei feuchter Tinte aus den Händen gerissen. Kein Geringerer als Arthur Nikisch hätte sich gewünscht, Widmungsträger des Werks zu sein.

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr