Do

30. Okt 2025

19.30 Uhr
Großer Saal

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr

Werke von Johannes Brahms , Dora Pejačević

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KARRIERE IM KONJUNKTIVDas wäre eine Sensation gewesen: Stardirigent Arthur Nikisch setzt die fis-Moll-Sinfonie der kroatisch-ungarischen Komponistin Dora Pejačević auf ein Programm des Gewandhauses…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Andris Nelsons Dirigent

Augustin Hadelich Violine

Werke von Johannes Brahms , Dora Pejačević

Konzerteinführung mit Niklas Schächner um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr
Abos: VARIO, Serie III

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

KARRIERE IM KONJUNKTIV
Das wäre eine Sensation gewesen: Stardirigent Arthur Nikisch setzt die fis-Moll-Sinfonie der kroatisch-ungarischen Komponistin Dora Pejačević auf ein Programm des Gewandhauses und trägt sie bei Gastdirigaten in die ganze Musikwelt. In ihm hätte diese hochemotionale, harmonisch und instrumentatorisch reiche Musik einen kongenialen Interpreten
gefunden, und tosender Beifall wäre garantiert gewesen. Eine Woge positiver Resonanz wäre durch die Musikpresse geflutet und weitere Orchester hätten das umjubelte Werk in ihr Repertoire aufgenommen. Einmal im Kanon etabliert wäre Pejačevićs Sinfonie – und im Gefolge ihre weiteren Werke – heute so bekannt wie Musik von Bruckner und Tschaikowski, die Nikisch nachhaltig im Konzertleben verankerte. Allein: So geschah es leider nicht.

DOCH NOCH – DOCH NICHT?
Gegen Ende seines jäh erloschenen Lebens trat Nikisch nicht mehr als mutiger Entdecker auf, sondern war bemüht, das Erreichte zu konsolidieren und – etwa in Aufführungszyklen – eine Summe
seines Schaffens zu ziehen. Ob Nikisch ernsthaft in Betracht zog, die einzige Sinfonie von Dora Pejačević mit dem Gewandhausorchester aufzuführen und nur sein Tod dies verhinderte, darf
bezweifelt werden. Erst im Februar 2022 war es soweit: Andris Nelsons dirigierte die bislang einzige Aufführung im Gewandhaus – ein Ereignis! Allerdings ein einmaliges. Das Konzert am
Folgetag entfiel, da das halbe Orchester samt Dirigent positiv auf Corona getestet wurde – ein Irrtum des Testzentrums, wie sich herausstellte.

IN GROSSER TRADITION
Als Tochter eines kroatischen Grafen und einer ungarischen Baronin genoss Dora Pejačević eine vorzügliche Erziehung, Violin-, Klavier- und Theorieunterricht bei den besten Lehrern Budapests
und Zagrebs eingeschlossen. Künstlerischen Feinschliff verlieh ihr Gewandhaus-Konzertmeister Henri Petri. Pejačević steht damit in der Tradition von dessen Lehrer Joseph Joachim, der das Violinkonzert seines Freunds Johannes Brahms an Neujahr 1879 im Gewandhaus zur Uraufführung gebracht hatte. Die polyglotte Künstlerin studierte zudem philosophische Schriften, vertiefte sich in
Klassiker der deutschen, französischen, englischen und russischen Literatur und stand mit Schriftstellern ihrer Zeit in Austausch. Ihr Oeuvre umfasst Lieder, Klavier-, Kammer- und Orchestermusik.
Die ihr Schaffen krönende fis-Moll-Sinfonie widmete Dora ihrer Mutter – das wäre männlichen Kollegen kaum in den Sinn gekommen.

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr