Do

30. Apr 2026

19.30 Uhr
Großer Saal

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr

Werke von Béla Bartók , Claude Debussy , Maurice Ravel

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HOCHLEISTUNGSKONZERTKonzertmeister Andreas Buschatz debütiert als Solist im Großen Concert mit einem lang vermissten Meisterwerk: 20 Jahre ist Bartóks 2. Violinkonzert, das Buschatz’ Vorgänger Kurt…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Petr Popelka Dirigent

Andreas Buschatz Violine

Werke von Béla Bartók , Claude Debussy , Maurice Ravel

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr
Abos: VARIO, Serie II

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

HOCHLEISTUNGSKONZERT
Konzertmeister Andreas Buschatz debütiert als Solist im Großen Concert mit einem lang vermissten Meisterwerk: 20 Jahre ist Bartóks 2. Violinkonzert, das Buschatz’ Vorgänger Kurt Stiehler und
Karl Suske ins Gewandhaus-Repertoire eingeführt haben, nicht mehr erklungen. Bartóks Kammermusikpartner Zoltán Székely hatte 1939 in Amsterdam unter Willem Mengelberg die Premiere bestritten. Viel Harfe und gut getarnte Zwölftönigkeit sind Markenzeichen des Konzerts, dem Bartók  attestierte, es beweise, dass man zwölftönig und zugleich tonal komponieren könne – wie kurz zuvor Alban Berg in seinem Gattungsbeitrag. Ungewöhnlich ist die Form: Der mittlere ist ein Variationensatz, und der dritte eine Variation des ersten. Dem sportiven Orchester verdankt das Konzert den Spitznamen »Bartóks einzige Sinfonie«.

DIE WUT ÜBER DEN VERLORENEN TENNISBALL
Ein Junge und zwei Mädchen suchen nachts beim elektrischen Licht von Straßenlaternen nach einem Tennisball. Den finden sie zwar nicht, entdecken aber in allen Konstellationen andere Sub- und
Objekte der Begierde. Debussy war der Stoff, den Diaghilews Tänzer um Nijinski zu seiner Musik als Ballett realisieren sollten, suspekt. Gleichwohl brachte er L’après-midi d’un faune in Sportklamotten (Boulez) rekordverdächtig schnell innerhalb eines Monats zu Papier. Erst in den 1950ern fand Jeux dauerhaft in den Konzertsaal, wo Asse und flotte Dreier unverfänglich sind.

ERHÖHTER ENDZEITPULS
Nachdem Wien Skandale um Schönberg überstanden und das Pariser Publikum von Debussys Novitäten abgehärtet war, gingen Ravels Sensationen in der aufgewühlten See hochschlagender Avantgardewellen fast unter. Dabei straft La valse das Ravel-Klischee harmloser Hochglanzinstrumentalbravour Lügen. Zerstörerische Orchesterurgewalten lassen den Ersten Weltkrieg dumpf nachbeben, schauriges Kontrabass-Tremolo und psychedelischer Puls künden eine Danse macabre an – die Schlusskadenz zur Dekadenz? Diaghilew drängte Ravel, das liegengebliebene Projekt für die Ballets russes voranzubringen, schreckte dann jedoch vor einer Choreographie als Handlungsballett zurück. Bei der Premiere im vorweihnachtlichen Paris 1920 stieß La valse auf Unverständnis.
Wieder war es Mengelberg in Amsterdam, der den rechten Ton fand und die Musikwelt nostalgisch narkotisiert in den infernalischen Schlussdonner der Walzerfolge hineinriss.

Vorverkauf für Abonnenten und GHO-Card Inhaber ab 07. Juni 2025, 10 Uhr Freiverkauf ab 21. Juni 2025, 10 Uhr