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16. Feb 2024

20 Uhr
Großer Saal

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Werke von Peter Tschaikowski

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VOR DEM MORD ERMORDET Der Wojewode ist Titelfigur der Ukrainischen Ballade des polnischen Autors Adam Mickiewicz.Fast zeitgleich mit Tschaikowski inspirierte der zu Lebzeiten mit Goethe und Byron…

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Grosse Concerte

Gewandhausorchester, Andris Nelsons Dirigent

Werke von Peter Tschaikowski

Treffen Sie Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons nach dem Großen Concert zur Signierstunde im Erdgeschoss des Haupt-Foyers.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos: VARIO, Serie IV

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

VOR DEM MORD ERMORDET

Der Wojewode ist Titelfigur der Ukrainischen Ballade des polnischen Autors Adam Mickiewicz.Fast zeitgleich mit Tschaikowski inspirierte der zu Lebzeiten mit Goethe und Byron verglichene, politisch engagierte Nationaldichter Mahler zur Todtenfeier, die als Kopfsatz in die 2. Sinfonie einging. Auch Rimski-Korsakow, Chopin und Glinka griffen Sujets von Mickiewicz auf, und Carl Loewe vertonte den Wojewoden als hochdramatisches Klavierlied. Die Ballade handelt von einem ukrainischen Edelmann, der seine junge Frau in flagranti erwischt – zumindest bildet der Wojewode sich das ein. Anstelle der vermeintlich Untreuen und ihres Liebhabers wird er selbst erschossen.

VOR DEM KOMPONISTEN GERETTET

Tschaikowski kannte die russische Übersetzung von Mickiewicz’ Freund Alexander Puschkin und widmete ihr zwischen 5. und 6. Sinfonie ein stimmungsvolles Tongemälde. Doch nachdem er die sinfonische Ballade im November 1891 erstmals dirigiert hatte, packte ihn heftige Unzufriedenheit und er vernichtete die Partitur. Geistesgegenwärtig rettete sein Freund, der Pianist Alexander Siloti, die Orchestermaterialien, und Der Wojewode konnte nach Tschaikowskis Tod 1897 in Leipzig als op. 78 gedruckt werden. Andernfalls wäre der Welt ein faszinierendes Pionierwerk abhandengekommen, das ein brandneues Instrument zum Einsatz bringt: die tastaturbetätigte, dem Glockenspiel verwandte Celesta. Das Gewandhausorchester hat den Wojewoden gleichwohl noch nie aufgeführt.

VOR DER PATHETISCHEN PATHETISCH

Auch die Fantasie-Ouvertüre Hamlet entstand nach längerer Vorgeschichte zwischen Juni und Oktober 1888, als die Fünfte gerade vollendet und die Sechste noch nicht begonnen war. Sein Bruder hatte den Shakespeare-Stoff vorgeschlagen, doch es dauerte lang, bis Tschaikowski kompositorisch Zugang zum Sujet fand. Wiederum hob der Komponist sein Werk im November 1888 in St. Petersburg selbst als Dirigent aus der Taufe. Widmungsträger ist Edvard Grieg, mit dem Tschaikowski kurz zuvor in Leipzig Freundschaft geschlossen hatte.