Perspektivwechsel

Wer sich von Musik nicht nur zu eindrücklichen emotionalen Erfahrungen mitreißen, sondern auch zu horizonterweiternden Gedankenflügen inspirieren lassen möchte, kann nach ausgewählten Großen Concerten unserer Einladung zum Perspektivwechsel folgen. Gemeinsam mit Gästen unterschiedlichster Bereiche nehmen wir die Musik des Abends zum Ausgangspunkt für Gespräche über ihre Verbindung und Wechselwirkung mit der Welt und dem menschlichen Dasein. Das Publikum ist eingeladen, die Perspektive auch in räumlicher Hinsicht zu wechseln und auf dem Podium die Plätze des Orchesters einzunehmen – eine ganz besondere Erfahrung! Das Ticket zum Großen Concert am jeweiligen Abend berechtigt zum Besuch der Veranstaltung.

Wer Lust auf weitere Gesprächsformate hat, ist nach ausgewählten Großen Concerten auch zum Nachklang im Foyer eingeladen. In gemütlicher Lounge-Atmosphäre und bei geöffneter Bar können Sie mit Künstlerinnen und Künstlern des Abends ins Gespräch kommen.

Nachklang

Fr

24. Jan 2025

21.45 Uhr
Großer Saal

Was ist eigentlich aus Orpheus und Prometheus geworden, Herr Schelske? Die antiken Gestalten Orpheus und Prometheus sind Symbolfiguren für Kunst und Künstler schlechthin, und sogen im Lauf der Zeit…

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Was ist eigentlich aus Orpheus und Prometheus geworden, Herr Schelske?

Die antiken Gestalten Orpheus und Prometheus sind Symbolfiguren für Kunst und Künstler schlechthin, und sogen im Lauf der Zeit immer neue Bedeutungen auf. Der klassische Philologe Oliver Schelske, der Griechisch, Latein, Erziehungswissenschaften, Papyrologie, Theologie und Byzantinistik in Berlin, Venedig und Oxford studierte und 2023 auf die Gräzistik- Professur der Universität Leipzig berufen wurde, erforscht die Mythen um Orpheus und Prometheus sowie deren Rezeption über die Epochen hinweg. Ein Gang durch die Musikgeschichte im Gefolge ihrer unsterblichen Leitfiguren lässt die wandlungsreiche Sicht auf Musik und Kunst lebendig werden.

Fr

21. Feb 2025

21.45 Uhr
Großer Saal

Ver- oder entgiftet Humor das Leben, Frau Hoppe? Mahler sagte oft, dass er ohne die Entgiftung des Lebens durch Humor der Tragik der menschlichen Existenz nicht standhalten könne, bezeugt Bruno…

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Ver- oder entgiftet Humor das Leben, Frau Hoppe?

Mahler sagte oft, dass er ohne die Entgiftung des Lebens durch Humor der Tragik der menschlichen Existenz nicht standhalten könne, bezeugt Bruno Walter. Die wundergehörnte 4. Sinfonie, wo Humor für das Höchste einsetzt, das anders nicht mehr auszudrücken ist, und die pointenreiche Musik dieser »Humoreske« sind so ab- und hintergründig wie der virtuose Sprachwitz von Felicitas Hoppe, die selbst herumnibelungernde Helden satirisch dekontaminiert. »Deutschlands fantastischste Fabuliererin« hat Literatur- und Religionswissenschaft, Russisch und Italienisch studiert, ihre Romane, Kurzgeschichten, Märchen und Kinderbücher wurden beispielsweise mit dem Georg Büchner-, Erich Kästner- und dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor gewürdigt. Mahlers gottlose Heilige und Dvořáks schrecklich schönes Schauermärchen liefern reichlich Gesprächsstoff über Geigenhimmel und Galgenhumor, Gift und Gegengift, Liebes- und Todestrunk, die manchmal aus denselben (Ton-)Buchstaben träufeln.

Fr

20. Jun 2025

21.45 Uhr
Großer Saal

Werke von Johann Sebastian Bach , Arthur Honegger , Johannes Brahms

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Wie kommt der Geist in geistliche Musik, Herr Lauster? Nicht nur geistliche Werke sind geistreich, begeistern und inspirieren. Leichtfertig machen wir »Geist« verantwortlich für musikalische…

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Wie kommt der Geist in geistliche Musik, Herr Lauster?

Nicht nur geistliche Werke sind geistreich, begeistern und inspirieren. Leichtfertig machen wir »Geist« verantwortlich für musikalische Phänomene, für Unerklärliches in Kunst und anderen Bereichen des Daseins. Wann ist das berechtigt und wo nicht? Ist die unsichtbare Klangerscheinung Musik besonders prädestiniert als Wohnsitz des Geistes und der Geister? Zumindest deuten Mythen längst nicht nur des christlichen Kulturkreises darauf hin. Der evangelische Theologe Jörg Lauster, Inhaber des Lehrstuhls für Dogmatik, Religionsphilosophie und Ökumene in München und Autor grundlegender Bücher zum Christentum, hat dem Heiligen Geist eine »Biographie« gewidmet und spürt der »Verzauberung der Welt« durch Kunst und Kultur nach.