SCHON GEHÖRT?
Lang ist diese neue Sinfonie von Johannes Brahms glücklicherweise nicht, unkte der Leipziger Kritiker, als Brahms am 7. Februar 1884 seine Dritte im Gewandhaus dirigierte. Er hat recht:…
Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck
Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos:
Serie III
Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig
SCHON GEHÖRT?
Lang ist diese neue Sinfonie von Johannes Brahms glücklicherweise nicht, unkte der Leipziger Kritiker, als Brahms am 7. Februar 1884 seine Dritte im Gewandhaus dirigierte. Er hat recht: Diese kürzeste unter Brahms’ Sinfonien blickt weniger in die Weite, als in die Tiefe. Der Meininger Kapellmeister Hans von Bülow zog daraus wenige Tage später eine kühne Konsequenz: Er ließ die Novität seines Freundes in einem Konzert gleich zweimal spielen. Und prompt entfalteten sie ihre Wirkung, die harmonischen Wunder des ersten Satzes und die Innigkeit des zweiten, das nicht zu Scherzen aufgelegte Scherzo und das geheimnisvolle Finale.
NIE GEHÖRT?
Kürze kann man Elgars Violinkonzert nicht vorwerfen. Fritz Kreisler hatte 1905 den Anstoß zur Komposition gegeben, als er Elgar auf die gleiche Stufe mit meinen Idolen Beethoven und Brahms erhob und sich wünschte,Elgar würde etwas für die Violine komponieren. Elgar, der selbst passabel geigte, las davon in der Zeitung, griff geschmeichelt zur Feder und notierte einige Ideen. Mehrfach musste Kreisler nachhaken, bis er vier Jahre später endlich die Noten erhielt. Damit werde ich die Queen’s Hall zum Erbeben bringen, prognostizierte er – und behielt recht. Ein Jahr nach der Premiere unter Elgars Leitung sorgte Arthur Nikisch mit seinem Konzertmeister und Schwiegersohn Edgar Wollgandt als Solist im Gewandhaus für ein Nachbeben. Seitdem ist das herrliche Konzert mit den typisch Elgar’schen Nobilmente-Themen und der atmosphärischen Solokadenz nur zweimal mit dem Gewandhausorchester erklungen.