200. Geburtstag von Carl Reinecke

05. NOV 2023 -15. JUN 2024

35 Jahre Gewandhauskapellmeister, 42 Jahre Professor am Leipziger Konservatorium, viel gespielter Komponist, gefragter Konzertpianist und Liedbegleiter, Herausgeber, Verlagsmitarbeiter, Musikschriftsteller, kurzzeitig sogar als Thomaskantor im Gespräch – der »tatsächlich bedeutendste Musiker in Leipzig « (wie selbst seine Gegner eingestehen mussten) war seinerzeit eine Institution. In Reineckes Geburtsjahr 1824 wurde Beethovens 9. Sinfonie uraufgeführt, in seinem Sterbejahr 1910 Mahlers 8. Sinfonie. Er komponierte bis an sein Lebensende, erreichte die sagenhaft hohe Opusnummer 288 und fuhr regelmäßige Erfolge ein. Heute ist Reinecke jedoch aus dem Kanon des Musiklebens weitgehend verschwunden.

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Do

02. Mai 2024

20 Uhr
Großer Saal

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Werke von Kaija Saariaho , Carl Reinecke , Johannes Brahms

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UNGLEICHE ZEITGENOSSEN Das Verhältnis zwischen den beiden Hamburgern Carl Reinecke und Johannes Brahms war, vorsichtig formuliert: vielschichtig. Sie lernten sich als junge Schumann-Bewunderer in…

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Grosse Concerte

Fokus: Carl Reinecke zum 200. Geburtstag

Gewandhausorchester, Susanna Mälkki Dirigentin

Katalin Kramarics Flöte

Werke von Kaija Saariaho , Carl Reinecke , Johannes Brahms

Konzerteinführung mit Niklas Schächner um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos: Serie IV, VARIO

Präsentiert von

Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

UNGLEICHE ZEITGENOSSEN

Das Verhältnis zwischen den beiden Hamburgern Carl Reinecke und Johannes Brahms war, vorsichtig formuliert: vielschichtig. Sie lernten sich als junge Schumann-Bewunderer in dessen Düsseldorfer Umfeld kennen. Ihre Wege kreuzten sich vor allem in Leipzig, und Reinecke besuchte Brahms noch am Wiener Sterbebett. Während Brahms ämterscheu Angebote wie das Leipziger Thomaskantorat ablehnte, fand Reinecke am Gewandhaus eine Lebensaufgabe.

UNSTREITIGE LEIDGENOSSEN

Reinecke hegte »ehrliche Bewunderung« für Brahms, brachte das Deutsche Requiem zur Uraufführung, erstritt Leipzig die Violinkonzert-Premiere, lud Brahms als Pianist ein und spielte mit ihm vierhändig. Zehn Mal überließ er dem Komponisten das Gewandhaus-Pult für das Dirigat eigener Werke – etwa die Erstaufführung der 2. Sinfonie 1878. Brahms revanchierte sich rustikal mit herablassenden Äußerungen, die folgenreich das Klischee vom visionären Künstler und verknöchert-konservativen Kapellmeister zementierten. Zumindest in einem Punkt war Reinecke der Modernere: Während komponierende Frauen im altbackenen Rollenbild von Brahms keinen Platz hatten, förderte er als Konservatoriumsprofessor Musikerinnen nach Kräften.

UNZEITIGE LEITERSPROSSEN

Die Klangmystik der Finnin Saariaho, die mit »Licht und Schwere« den Assoziationsraum des Abends aufspannt, bereitet Reineckes 100 Jahre älterem, nostalgisch-romantischem Flötenkonzert zauberisch die Bahn. Ebenso wie Reineckes Undine-Sonate für den Gewandhaus-Flötisten Wilhelm Barge zählt das letzte Solokonzert des Ruheständlers für Barges Kollegen Maximilian Schwedler zu den Schlüsselwerken des solistischen Flötenrepertoires. Der Widmungsträger, der sich auch um technische Neuerungen im Flötenbau verdient machte und Brahms bei Gastdirigaten im Gewandhaus beglückte, brachte es am 15. März 1909 zur Uraufführung – allerdings nicht im Gewandhaus, sondern klavierbegleitet im Festsaal des Zoologischen Gartens. In Reineckes verträumt-virtuosem Vermächtniswerk hallt ergreifend schön die abklingende Epoche
nach.

Fr

03. Mai 2024

20 Uhr
Großer Saal

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Werke von Kaija Saariaho , Carl Reinecke , Johannes Brahms

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UNGLEICHE ZEITGENOSSEN Das Verhältnis zwischen den beiden Hamburgern Carl Reinecke und Johannes Brahms war, vorsichtig formuliert: vielschichtig. Sie lernten sich als junge Schumann-Bewunderer in…

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Grosse Concerte

Fokus: Carl Reinecke zum 200. Geburtstag

Gewandhausorchester, Susanna Mälkki Dirigentin

Katalin Kramarics Flöte

Werke von Kaija Saariaho , Carl Reinecke , Johannes Brahms

Konzerteinführung mit Niklas Schächner um 19.15 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte
Abos: VARIO, Serie IV

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Veranstalter: Gewandhaus zu Leipzig

UNGLEICHE ZEITGENOSSEN

Das Verhältnis zwischen den beiden Hamburgern Carl Reinecke und Johannes Brahms war, vorsichtig formuliert: vielschichtig. Sie lernten sich als junge Schumann-Bewunderer in dessen Düsseldorfer Umfeld kennen. Ihre Wege kreuzten sich vor allem in Leipzig, und Reinecke besuchte Brahms noch am Wiener Sterbebett. Während Brahms ämterscheu Angebote wie das Leipziger Thomaskantorat ablehnte, fand Reinecke am Gewandhaus eine Lebensaufgabe.

UNSTREITIGE LEIDGENOSSEN

Reinecke hegte »ehrliche Bewunderung« für Brahms, brachte das Deutsche Requiem zur Uraufführung, erstritt Leipzig die Violinkonzert-Premiere, lud Brahms als Pianist ein und spielte mit ihm vierhändig. Zehn Mal überließ er dem Komponisten das Gewandhaus-Pult für das Dirigat eigener Werke – etwa die Erstaufführung der 2. Sinfonie 1878. Brahms revanchierte sich rustikal mit herablassenden Äußerungen, die folgenreich das Klischee vom visionären Künstler und verknöchert-konservativen Kapellmeister zementierten. Zumindest in einem Punkt war Reinecke der Modernere: Während komponierende Frauen im altbackenen Rollenbild von Brahms keinen Platz hatten, förderte er als Konservatoriumsprofessor Musikerinnen nach Kräften.

UNZEITIGE LEITERSPROSSEN

Die Klangmystik der Finnin Saariaho, die mit »Licht und Schwere« den Assoziationsraum des Abends aufspannt, bereitet Reineckes 100 Jahre älterem, nostalgisch-romantischem Flötenkonzert zauberisch die Bahn. Ebenso wie Reineckes Undine-Sonate für den Gewandhaus-Flötisten Wilhelm Barge zählt das letzte Solokonzert des Ruheständlers für Barges Kollegen Maximilian Schwedler zu den Schlüsselwerken des solistischen Flötenrepertoires. Der Widmungsträger, der sich auch um technische Neuerungen im Flötenbau verdient machte und Brahms bei Gastdirigaten im Gewandhaus beglückte, brachte es am 15. März 1909 zur Uraufführung – allerdings nicht im Gewandhaus, sondern klavierbegleitet im Festsaal des Zoologischen Gartens. In Reineckes verträumt-virtuosem Vermächtniswerk hallt ergreifend schön die abklingende Epoche
nach.

Di

28. Mai 2024

09 Uhr
Mendelssohn-Saal

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Carl Reinecke — 2. Streichquartett F-Dur op. 30