Happy Birthday, Konzerthaus Dortmund!
09.09.2022 · Bjørn Woll (Fotos) · Festivaltournee SEP 2022
Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren, am 13. September 2002 wurde es eröffnet – jenes Konzerthaus, das man visionär in Dortmunds "Problem-Kiez" setzte und damit eine Transformation hin zum internationalen Imbissbuden-Szeneviertel mit Musentempel einleitete. Tausende Künstlerinnen und Künstler haben in den letzten 20 Jahren in diesem Haus gespielt, gesungen, dirigiert. Das Gewandhausorchester war insgesamt 16 Mal zu Gast, in der Eröffnungssaison sowie am gestrigen Abend, um unter der Leitung seines Gewandhauskapellmeisters die Dortmunder Jubiläumssaison zu eröffnen. Andris Nelsons, der hier viele Jahre Artist in Residence war, bringt es auf stolze 25 Dirigate auf dem Dortmunder Podium!
Vieles haben die Kolleginnen und Kollegen hier richtig gemacht. Nachbarschaftskonzepte, Musikvermittlungs- und Förderprogramme, die „Jungen Wilden“- und Exklusivkünstler-Serien - all das und noch viel mehr ist Dortmund!
Diese nunmehr zwei Dekaden andauernde Erfolgsgeschichte will selbstverständlich gebührend gefeiert werden mit guter Musik, dem einen oder anderen Glas Sekt und was sonst noch alles zu einem gelungenen Start in eine Jubiläumssaison gehört. Reden zum Beispiel und davon gibt es einige - würden wir zuhause im Gewandhaus aber wahrscheinlich auch so machen! Den Abend eröffnet Hausherr Raphael von Hoensbroech. Seine Vorgänger, Gründungsintendant Ulrich A. Vogt und Benedikt Stampa, sind auch unter den Gratulanten. Kulturstaatsministerin Claudia Roth und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst haben Videoglückwünsche geschickt, Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal ist der Vierte im Rednerbunde und leitet in den Konzertabend über.
Selbstverständlich wird auch mit einer Schweigeminute der verstorbenen Queen Elisabeth II gedacht. Die Nachricht hat uns in der Anspielprobe erreicht, als der WDR seine Vorbereitungen für eine Live-Schalte aus dem Konzertsaal abbrechen, die Programmplanung anpassen und sich dem nun tagebestimmenden Thema widmen musste.
Im Konzert-Präsentkorb hatten wir Beethovens 7. Sinfonie und die Kammersinfonie c-Moll op. 110a von Schostakowitsch (Bearbeitung für Streichorchester nach dem 8. Streichquartett von Rudolf Barschai). Außerdem sein Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35 mit unserem 1. Solo-Trompeter Gábor Richter und dem 23 Jahre jungen und aufstrebenden japanischen Pianisten Mao Fujita, der sehr kurzfristig für die aus gesundheitlichen Gründen verhinderte Yuja Wang eingesprungen ist und ein fulminantes und vom Publikum gefeiertes Gewandhausorchester-Dortmund-Debüt hingelegt hat.
Liebes Konzerthaus Dortmund, auf die verbindende Kraft der Musik, die ihre volle Wirkung nur im gemeinsamen Live-Erlebnis entfaltet, auf euch, auf die nächsten 20 Jahre und noch viele mehr!