Das Repertoire des Ensembles ist vielseitig, erfordert eine flexible Stimme und die Bereitschaft, sich immer wieder auf neue programmatische Ansätze einzulassen. Besondere Projekte vergangener Spielzeiten waren u.a. die Zusammenarbeit mit dem Starposaunisten Nils Landgren, mit Tausendsassa Herbert Feuerstein, den Schauspielerinnen Katharina und Anna Thalbach oder die szenische Aufführung einer Version von Bachs Markuspassion in barrierefreier Konzeption für Gehörlose.
Ein neues, spannendes Experiment wagte der Chor auch in der Zusammenarbeit mit dem innovativen Piano-Elektro-Künstler Martin Kohlstedt, deren Ergebnisse das Album Ströme und zahlreiche gemeinsame Konzerte in Deutschland waren.
Weitere Höhepunkte der Chorarbeit sind Konzertreisen ins Ausland – zuletzt in den Vatikan, zum Festival Luzern, den BBC Proms, in den Wiener Musikverein, nach Indien und Vietnam. Auch in außergewöhnlichen Räumen wie dem Leipziger Bildermuseum, dem Völkerschlachtdenkmal, dem Theater am Rand, dem Krematorium auf dem Leipziger Südfriedhof oder der Kölner Kultkneipe Weißer Holunder ist der Chor schon aufgetreten. In Arne Birkenstocks erfolgreichem Dokumentarfilm Sound of Heimat waren die Sängerinnen und Sänger sogar auf der Kinoleinwand zu erleben.
Regelmäßig tritt der GewandhausChor mit weiteren renommierten Chören, dem Gewandhausorchester und anderen Instrumentalensembles auf. Auf dem Gebiet der historisch orientierten Aufführungspraxis verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit der camerata lipsiensis. Immer wieder bringen beide Ensembles große romantische Oratorien zur Wiederaufführung – so Ferdinand Hillers Zerstörung Jerusalems, Friedrich Schneiders Weltgericht und zuletzt Adolph Bernhard Marx’ Mose, deren Live-Mitschnitte von cpo veröffentlicht wurden. Verschiedene weitere CD-, DVD-, Fernseh- und Radio-Produktionen belegen die vielseitige künstlerische Arbeit des Ensembles, u.a. eine CD mit geistlichen Werken Franz Liszts, Aufnahmen sämtlicher Choralkantaten Max Regers oder von Mendelssohns Reformationssinfonie in einer Fassung für Chor, Soli und Orchester sowie eine CD mit L’art de passage, die sich dem Schaffen Friedrich Silchers in sehr freien Arrangements nähert.