In front of the Symphony Hall…
02.11.2019 · Stev Wackerhagen & Josephine Heyde (Fotos) · »Leipzig Week« OKT 2019
Hier waren wir doch schon einmal! Vor der ehrwürdigen Bostoner Symphony Hall ließen wir uns schon im Jahr 1984 während eines Gastspiels unter Kurt Masur fotografieren. Auf dem Programm standen damals Ludwig van Beethovens 1. Sinfonie in C-Dur und Anton Bruckners 7. Sinfonie in E-Dur. Insgesamt zwölf Mal gastierte das Gewandhausorchester bislang in der Symphony Hall in Boston, darunter neun Mal mit Kurt Masur und drei Mal mit Riccardo Chailly. Die Konzerte im Rahmen der »Leipzig Week« vom 27. Oktober bis zum 3. November 2019 sind die ersten unter der Leitung von Andris Nelsons.
Der Neubau der Boston Symphony Hall aus dem Jahre 1900 ist im Übrigen vom Zweiten Gewandhaus inspiriert. Bemerkenswert sind auch die historischen Bezüge zwischen den beiden Spitzenorchestern Boston Symphony Orchestra und Gewandhausorchester. Die Geschichte der engen künstlerischen Verbindung zwischen Leipzig und Boston begann im Jahr 1881, als BSO-Orchestergründer Henry Lee Higginson den am Leipziger Konservatorium ausgebildeten Georg Henschel als ersten Dirigenten des BSO engagierte. In der Folge wurden immer wieder Dirigenten berufen, die in Leipzig ausgebildet worden waren oder Stellen im GHO innehatten. Darunter Wilhelm Gericke, Emil Pauer, Max Fiedler, Karl Muck und - vielleicht der wichtigste - Arthur Nikisch. Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Verbindung bekräftigt, als Charles Münch im Jahr 1949 Chefdirigent des BSO wurde (bis 1962). Münch hatte ebenfalls in Leipzig studiert und war von 1923 bis 1933 erster Konzertmeister des GHO.